Der HC Davos gewinnt auch das vierte Spiel gegen den EV Zug und zieht damit als erste Mannschaft ins Halbfinale ein. Lange waren Spiel und Resultat ausgeglichen - eine doppelte Überzahl für Davos brachte die Wende und war der Anfang vom Ende für Zug.
Das primitive Foul von Mike Künzle an Adam Tambellini am Dienstagabend in Zug hat für den HCD-Topskorer unangenehme Folgen. Der Kanadier fehlte im vierten Playoff-Viertelfinalspiel. Zuschauen musste auch der Täter. Künzle wurde wegen seines Checks in den Nacken des HCD-Stürmers provisorisch für zwei Partien gesperrt. Weitere Spielsperren dürften dazukommen. Neu figuriert beim HCD auch Davyd Barandun auf der Verletztenliste. Der Verteidiger war am Dienstag bereits nach wenigen Spielminuten mit einer Beinverletzung ausgeschieden.
Für Tambellini rückte Brendan Lemieux in die HCD-Aufstellung. Der Kanadier bildete gemeinsam mit Valentin Nussbaumer und Filip Zadina eine Angriffsreihe. Simon Knak stürmte an Stelle von Tambellini neben Simon Ryfors und Matej Stransky. Die Davoser liessen sich durch den Ausfall ihres Goalgetters nicht beeindrucken. Wie in den drei vorangegangenen Partien spielten sie keck vorwärts. Nach 43 Sekunden musste Zugs Torhüter Leonardo Genoni nach einem Schuss von Nussbaumer erstmals eingreifen. Bis zum Ende des Startdrittels lautete das Schussverhältnis 10:9 zugdunsten der Platzherren. Erstmals in dieser Serie gelang den Zugern der Führungstreffer. Nachdem Michael Fora die Scheibe nicht getroffen hatte, schoss Gregory Hofmann ein (9.). Die Reaktion der Bündner folgte prompt. Nur 48 Sekunden später vollendete Zadina die Vorarbeit von Stransky und Calle Andersson im Powerplay mit dem 1:1. In der beidseits offensiv geführten Partie verhinderten die beiden Torhüter bis zur ersten Pause teilweise mit Glanzparaden weiterte Treffer.
Im zweiten Drittel erspielten sich die Platzherren die ersten Top-Chancen während der zweiten Zuger Strafe. Marc Wieser knallte den Puck an den Pfosten (28.). Und kurz darauf rettete Genoni mit einem Big Save gegen Tino Kessler. Der Druck der Davoser hielt in solcher Intensität an, dass sich Zugs Headcoach Dan Tangnes in der 32. Minute zu einem Time-out genötigt sah. Am Spielgeschehen änderte sich danach kaum etwas, am Resultat indes gar nichts. Erneut war es Genoni, der eine Zadina-Chance vernichtete (35.). 12:7 lautete das Schussverhältnis in diesem Spielabschnitt. Bei den wenigen Zuger Nadelstichen brauchte es allerdings die grosse Klasse von HCD-Goalie Sandro Aeschlimann.
Mit einem Kraftakt leitete Stransky das Schlussdrittel ein. Er tankte sich durch, worauf Ryfors seinen Pass zum 2:1 nutzte (44.). Diesmal reagierten aber die Zuger prompt. Der für einmal zu wenig eng markierte Fredrik Olofsson nutzte seine Freiheit zum Ausgleich (45.). Die Entscheidung fiel danach während Zuger Strafen. In doppelter Überzahl traf Stransky zum 3:2 (54.). Die Assistpunkte liessen sich Andersson und Zadina notieren. 17 Sekunden später erhöhte Ryfors mit fünf gegen vier Feldspieler das Skore nach Vorarbeit von Stransky und Andersson. Bereits 4:45 Minuten vor Spielende setzte Zugs Headcoach Tangnes in einem letzten Einsatz für sein Team auf totales Risiko mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter. Andres Ambühl durchkreuzte aber die letzten Zuger Hoffnungen mit seinem Treffer zum 5:2 ins leere Zuger Tor.
Mit dem vierten Sieg in Folge hat sich der HCD auf schnellstmöglichem Weg für die Playoff-Halbfinals qualifiziert. Diese beginnen am Samstag, 29. März. Zurzeit ist noch offen, wer der Gegner des HCD sein wird.