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01.12.2023, 19:30 Uhr

Die Punkteserie der Löwen reißt

Frankfurt unterliegt in Berlin

Þ02 Dezember 2023, 16:41
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Die Löwen Frankfurt unterliegen trotz starken Defensivkampfes bei den Eisbären Berlin mit 3:1.
Ein gutes Auswärtsspiel, bei einer sehr guten Mannschaft und eine löwenstarke, eigene Defensivleistung – die Partie der Löwen Frankfurt bei den Eisbären in Berlin am 23. Spieltag der laufenden Saison der PENNY DEL hatte vieles, was die Löwen-Coaches nach dem Spiel zufrieden stimmen könnte. Könnte. Denn letztlich unterlagen die Löwen vor 12.630 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena mit 3:1 gegen den Tabellendritten. Den Treffer für die Löwen zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung erzielte Julian Napravnik mit seinem ersten Tor im Löwen-Dress. Im Tor der Löwen parierte Marvin Cüpper 39 Schüsse (Fangquote: 95,1 %).

Geschichten aus der Mercedes-Benz Arena

Bis sechs Sekunden vor Spielende war nicht klar, welche Geschichte dieses Spiel schreiben würde. „Löwen gewinnen dank enormer Defensivarbeit bei den Eisbären“ wäre ebenso möglich gewesen wie „Charakterstarke Löwen egalisieren Rückstand und entführen in der Verlängerung Punkt(e) aus Berlin“. Leider, aus Frankfurter Sicht, erzählt das Narrativ nun aber von einer Partie, in der die Löwen in allen Belangen enormen Einsatz zeigten, lange selbst das Glück erzwangen, letztlich aber doch ohne Punkte zurück gen Heimat fahren müssen.

Sechs Sekunden vor dem Ende beendete Yannick Veilleux mit seinem Hattrick-Treffer zum 3:1 für die Eisbären allen Hoffnungen der Löwen ein Ende. Mit seinen vorherigen Saisontreffern 8 und 9 rückte Veilleux, so ehrlich muss man an dieser Stelle sein, im 3. Drittel Verhältnisse gerade, von denen im Rund der Berliner Arena kaum jemand wusste, wie sie überhaupt zu Stande haben kommen können.

Der Zauberer von Ost(-Berlin)

Zu Beginn des Schlussabschnitts führten die Löwen nämlich mit 1:0. Und das, obwohl Berlin vor allem offensiv deutlich mehr in Erscheinung trat, als die heute eher ruhig eingestellten Löwen. So zählten die Statistiken nach 40 Minuten 21 mehr Schussversuche für die Eisbären, 14 mehr Schüsse auf das Tor des Gegners, mehr Zeit in der Offensivzone und auch insgesamt mehr Puckbesitz. Allein im 2. Drittel gelangen den Eisbären 15 Schüsse auf das heute von Marvin Cüpper gehütete Tor der Löwen.

Marvin Cüpper startete die Partie in der Hauptstadt, da Joe Cannata unter der Woche nach der letzten Partie in Nürnberg nachträglich für ein Spiel gesperrt wurde. Von Beginn an stand Cüpper im Mittelpunkt des Geschehens – und von Beginn an agierte er grandios. Egal was die Berliner auf seinen Kasten brachten, der Goalie der Löwen war zur Stelle. 13 Abschlüsse der Eisbären aus der nächsten Nähe des tiefen Slots parierte Cüpper, dazu etliche Distanzschüsse – egal ob mit oder ohne Screen, Tip, flach oder hoch. Seine besten Saves zeigte Cüpper im 1-gegen-1 gegen Maximilian Heim (7.), gegen Tobias Eder, dessen Backhander er mit der Maske parierte (27.) und gegen Marcel Noebels gemeinsam mit seiner Latte (33.). 

VEB („Verteidigungs-Eishockey-Betrieb“) Löwen

Dass Berlin bis zur 46. Minute trotz etlicher guter Gelegenheiten kein Treffer gelang, nur auf Marvin Cüpper zurückzuführen würde der Defensive der Löwen allerdings nicht gerecht. Denn es war eine Kollektivleistung nicht nur der Defender sondern auch der stark nach hinten arbeitenden Stürmern, die Berlin nahezu verzweifeln ließen. Zwar kamen die Eisbären zu besagt vielen Abschlüssen, viele davon allerdings waren für Cüpper gut zu parieren. Bei 31 Schüssen verhinderte die Löwen-Defensive, dass diese überhaupt bis zu Cüpper durchkamen, mindestens ebenso viele Gelegenheiten klärten die Löwen, bevor es überhaupt zu einem Berliner Abschluss kam.

In der eigenen Offensive kamen die Löwen vorwiegend durch schnelle Gegenzüge, kurze Kombinationen oder Einzelaktionen, wie Carter Rowneys überragende Puckeroberung vom Schläger des Gegners mit anschließendem Geschoss aus der Halbdistanz (11.). Wann immer die Löwen sich allerdings „zu lange“ Zeit zum Kombinieren ließen, war eine der besten Defensiven der Liga zur Stelle um die Situation zu entschärfen. Das offensive Momentum lag bis auf wenige kurze Ausnahmen nicht nachhaltig auf Seiten der Löwen.

Mal wieder aus dem sagenumwobenen „Nichts“ ergab sich der Führungstreffer für die Löwen in der 32. Minute. Einen Distanzhammer von Reid McNeill, dessen Kessel heute hinten wie vorne mächtig Dampf produzierte, konnte Ex-Löwen Jake Hildebrand im Tor der Eisbären nur nach vorne blocken, dort nahm Julian Naparvnik den Puck mit und verlud Hildebrand zum 1:0 für die Löwen. Alle wütenden Angriffe der Eisbären im Anschluss endeten spätestens bei Marvin Cüpper.

Zeit der Wende

Erst im Schlussabschnitt gelang es den Eisbären den Bann zu brechen. Beim 1:1 (Yannick Veilleux zum ersten) hatte die Löwen-Defensive vielleicht zum einzigen Mal an diesem Abend die Orientierung nachhaltig verloren, als sie sich kollektiv zu sehr zum Puck auf die rechte Seite orientierte und dabei den sich am langen Pfosten in Position bringenden Veilleux übersah, der von Wiederer perfekt bedient wurde und den Puck vorbei am chancenlosen Cüpper ins Tor tippte.

Der Ausgleich schien bei den Löwen so ein wenig den Glauben an die heutige „Unbesiegbarkeit“ verloren gehen zu lassen. In der Folge kassierten sie mehrere Strafen, bei denen ein Hauch von „Überengagement zur Wiedergutmachung“, später auch stellenweise gepaart mit etwas Ärger unübersehbar waren. Und die Eisbären nutzen die Einladung recht gnadenlos. Während einer doppelten Strafe gegen Chad Nehring traf Veilleux zum zweiten und zur ersten Führung der Hausherren (50.). Sein abgefälschter Distanzschuss ließ Cüpper abermals keine Abwehrchance.

Als Jonas Müller in der 57. Minute nochmal eine Strafe für die Eisbären kassierte, bot sich den Löwen in Überzahl (das sie ohne Goalie sogar zu einem 6-gegen-4-Powerplay erweiterten) nocheinmal die große Gelegenheit zum Ausgleich. Carter Rowney fehlten von halblinks kommend sogar nur Zentimeter zum 2:2, doch hinter dem geschlagenen Jake Hildebrand klingelte Rowneys Schuss nur ans Lattenkreuz. Eine Strafe gegen Julian Napravnik beendete Frankfurts Powerplay vorzeitig und erlaubte den Eisbären in den Schlussekunden dann sogar noch den dritten Treffer ins leere Löwen-Tor.

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