Nach einem Viertel der Punkterunde stehen die Isar Rats über dem magischen Strich in der Eishockey-Bayernliga. Dies wäre gleichbedeutend mit einer Teilnahme an den Pre-Playoffs. Doch die Aufgaben im Monat November haben es wahrlich in sich. Nach dem Heimspiel am heutigen Freitag gegen Geretsried (Beginn 20 Uhr) wartet am Sonntag mit dem TSV Erding der erste Topfavorit der Liga. Demzufolge bastelt und justiert EVD-Trainer Dustin Whitecotton an seiner Topaufstellung, die (noch) nicht gefunden worden ist.
Elf Punkte nach sieben Spielen. Eigentlich müssten die Macher des EV Dingolfing mit dem Saisonstart zufrieden sein, doch bis dato wurden auch schon wichtige Punkte im Kampf um den zehnten Platz verspielt. Dies lag in den ersten Saisonspielen insbesondere an der wackligen Defensive. Mit 38 Gegentreffern haben die Isar Rats die zweitschwächste Defensive der Liga, doch dieses Problem scheint Whitecotton am vergangenen Wochenende in den Griff bekommen zu haben. „Wir haben vor allem gegen Buchloe sehr gut verteidigt. So haben wir in jedem Spiel die Chance den einen oder anderen Punkt zu holen“, erklärt der EVD-Trainer. Als Beispiel für den Aufwärtstrend kann hier unter anderem Verteidiger Maximilian Huber aufgeführt werden, der gegen Pfaffenhofen und Buchloe zwei starke Leistungen ablieferte. Somit hat sich der Ex-Landshuter seinen Stammplatz in der Defensive zurückgeholt.
Sorge bereitet Whitecotton die Leistung am vergangenen Wochenende in der Offensive. Viele hochkarätige Chancen wurden vergeben und Topscorer Anthony Gagnon steckt momentan in einem kleinen Tief. „Meine Aufgabe ist es nun“, so Whitecotton, „dass wir die richtige Balance an diesem Wochenende finden.“ Clever verteidigen und vorne mit mehr Effizienz. Das wäre wohl die Wunschvorstellung der Dingolfinger, denn es warten zwei unangenehme Gegner auf Max Ohr, Dominik König und Co.
Freitag gegen die launische Diva:
Am heutigen Freitag empfangen die Isar Rats ab 20 Uhr mit den River Rats aus Geretsried einen Gegner auf Augenhöhe in der Marco-Sturm-Eishalle. Die Oberbayern präsentieren sich bis dato als launische Diva der Bayernliga. Nach einem überzeugenden Saisonstart, mit zwei deutlichen Siegen gegen Buchloe und Pfaffenhofen, ist ein wenig Sand im Getriebe beim Traditionsverein. Dass die Geretsrieder durchaus oben mitspielen können, zeigten sie jedoch am vergangenen Wochenende mit einem Sieg gegen Miesbach. Zwei Tage später setzte es hingegen eine deutliche Niederlage gegen Klostersee. EVD-Coach Dustin Whitecotton will sich nicht täuschen lassen und erwartet „eine starke Mannschaft, die sehr aggressiv zu Werke gehen wird.“ Das Potenzial bei den River Rats ist groß, denn mit dem Tschechen Michal Popelka (ehemals Dorfen und Waldkraiburg) sowie den Ex-Miesbachern Stefano Rizzo und Max Hüsken oder dem Deutsch-Tschechen Ondrej Horvath hat man herausragende Offensivspieler in seinen Reihen. In der vergangenen Saison taten sich die Isar Rats sehr schwer gegen den heutigen Gegner und mussten drei Niederlagen in den vier Duellen einstecken. „Wir wollen am Freitag punkten“, gibt Whitecotton klar die Marschroute vor.
Topfavorit mit starker Defensive:
Mit einem Sieg im Rücken könnten die Dingolfinger ohne Druck am Sonntag beim Tabellenführer in Erding auflaufen. Alles andere als eine Niederlage der Isar Rats wäre eine Sensation, da macht man sich auch im Lager der Kreisstädter keine allzu großen Illusionen. Der Kader der Oberbayern ist nämlich gespickt mit ehemaligen Profis. Demzufolge ist der erste Tabellenplatz nach sieben Spieltagen keine große Überraschung. Insbesondere, wenn man sich den Kader der Erdinger genauer ansieht. Zwei erstklassige Ausländer mit Cheyne Matheson und Kyle Brothers sowie ehemalige DEL- oder DEL2-Akteure wie Elia Ostwald, Thomas Brandl oder Max Forster: Die Gladiators haben bei der Kaderzusammenstellung wahrlich nichts dem Zufall überlassen. Trotz der großen Namen in Abwehr und Sturm: Der Star im ersten Viertel der Saison ist eindeutig Torhüter Leon Meder. Mit einem Gegentorschnitt von nur 1,15 Toren pro Spiel und einer Fangquote von über 95 Prozent ist der Ex-Oberligagoalie aus Memmingen zum echten Glücksgriff für Erding geworden. Da müssen Anthony Gagnon, Sergej Janzen und Co. schon einen Sahnetag erwischen, um den TSV zu ärgern. Dass dies durchaus möglich ist, hat der EHC Klostersee vor zwei Wochen bewiesen. Sie sorgten mit dem 2:1 nach Verlängerung für lange Gesichter beim Bayernliga-Topfavoriten. Ein ähnlicher Coup ist den Dingolfinger nur zuzutrauen, „wenn wir aggressiv verteidigen und in der Offensive eiskalt zuschlagen“, so Whitecotton abschließend, der auch an diesem Wochenende personell wieder aus dem Vollen schöpfen kann.
Aufstellung des EV Dingolfing in den Begegnungen gegen Geretsried und Erding: Schedlbauer, Jedrus; Duchenko, Theberge, Ohr, Huber, Krämmer, Schwarz, Meichel, König; Abstreiter, Rolsing, Detterer, S. Janzen, Aigner, Gagnon, Sedlar, D. Schander, Schinko, Grinwald, A. Schander.