Name | EHC Olten |
Anschrift | Hauptgasse 11, 4600 Olten |
Telefon | +41 62 213 11 33 |
Offizielle Vereinswebseite | www.ehco.ch |
Teamfarben | grün / weiß |
Gründungsjahr | 1934 |
Erfolge | Aufstieg in die Nationalliga A 1985, 1988, 1993 |
Stadion | Eisbahn Kleinholz |
Kapazität | 6.190 |
Die Eishockey Club Olten (EHCO) ist ein Schweizer Eishockeyclub aus Olten, der zurzeit in der Swiss League spielt. Der Verein wurde 1934 gegründet und stieg jeweils in den Saisons 1984/85, 1987/88 und 1992/93 in die Nationalliga A auf, konnte sich dort jedoch nicht etablieren. Seit 2000 besteht er in Form einer Aktiengesellschaft (EHCO AG).
Der Anfang
Am 4. Februar 1934 wurde die Eishockeyabteilung des Eisclub-Olten geschaffen. Noch im selben Jahr trat man dem Schweizerischen Eishockeyverband SEHV bei. Die Eishockeyspieler durften einmal pro Woche in der Natureisbahn Kleinholz trainieren. Gegen eine kombinierte Zürcher Mannschaft verlor der EHC Olten sein erstes Spiel mit 0:7 Toren. Im Jahre 1938 gab sich die Untersektion Eishockey des Eisclubs Olten eigene Statuten. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges kamen auch in Olten die Eishockeyaktivitäten nahezu zum Erliegen.
Neubeginn
Im Jahr 1946 spielte der EHC Olten in der zweiten Liga. Am 1. Oktober 1946 löste sich der Verein vom Eiskunstlauf und gründete sich als EHCO aus. Zu dieser Zeit mussten alle Eishockeyspieler das Eisbahnabonnement lösen, um die Eisbahn benützen zu dürfen. Eine Juniorenmannschaft wurde aus Finanz- und Platznot auf der Natureisbahn nicht gegründet. Bis 1960 wurde dreimal die Anmeldung verpasst, und man konnte somit nicht an nationalen Meisterschaften teilnehmen.
Auf dem Weg in die Moderne
Mit Eröffnung der Kunsteisbahn Kleinholz im Jahr 1961 erlebte der Eishockeysport in der Region Olten einen quantitativen und qualitativen Aufschwung. Die nunmehr möglichen regelmässigen Trainingszeiten liessen auch eine Nachwuchsabteilung zu. Bei 60 Vereinsmitgliedern beliefen sich die Kosten im Jahre 1962 für alle Mannschaften auf ca. CHF 9'500.
Unter Spielertrainer Tino Catti wurde die Basis für den sportlichen Erfolg erarbeitet. So wurde im Jahr 1966 der Aufstieg in die 1. Liga erreicht. Der EHC Olten wurde im Jahr 1970 1. Liga Meister und stieg somit in die Nationalliga B (NLB) auf. Seit dieser Zeit ist der EHCO ununterbrochen in der NLB oder Nationalliga A (NLA) vertreten. Im Jahr 1976 erfolgte die Überdachung der Kunsteisbahn Kleinholz.
Im Derby gegen den Lokalrivalen SC Langenthal wurde 1981 der noch heute gültige Rekord von 9'000 Zuschauern aufgestellt. In diesem Jahr verpflichtete der EHCO mit Hank Taylor den ersten farbigen Spieler im Schweizer Eishockey. Bis zum Aufstieg betrug das Budget zwischen 1975 und 1984 ca. 400'000 Schweizer Franken pro Saison. Der Schuldenstand vergrösserte sich auf ca. 100'000 Franken.
Die NLA-Jahre
Unter dem jungen Schweizer Trainer Rolf Altorfer stieg der EHC Olten im Jahr 1985 erstmals in die höchste Schweizer Spielklasse Nationalliga A auf. Im letzten Spiel der Saison wurde am 5. März 1985 in Bern gegen den SC Bern in letzter Minute der Erfolg gesichert. Berns Trainer Olli Hietanen, vormals Spieler in Olten, hatte beim Stand von 3:3, 115 Sekunden vor Schluss, seinen Goalie durch einen sechsten Feldspieler ersetzt, um mit einem Sieg dem Kantonsrivalen SC Langnau den Aufstieg zu ermöglichen. Der Kanadier Roberto Lavoie erzielte jedoch für den EHCO das Tor zum Aufstieg.
Geführt wurde das in der NLA unerfahrene Team 1985/86 von deutschen Nationalspieler Erich Kühnhackl. Es gelang der Ligaerhalt. Im darauffolgenden Jahr musste trotz Kühnhackl und dem dreimaligen tschechoslowakischen Weltmeister Vladimír Dzurilla als Trainer, der Abstieg akzeptiert werden.
Danach begann die in der bisherigen Geschichte des EHCO sportlich erfolgreichste Periode. Unter Kent Ruhnke als Trainer wurde im Jahr 1988 der Titel des NLB-Meisters errungen und der sofortige Wiederaufstieg erzielt. In der Saison 1988/89 wurde Platz sieben und 1989/90 Platz fünf belegt und jeweils in den Play-Off-Viertelfinals gespielt. In der Saison 1989/90 klassierte sich der EHCO zeitweise auf Rang eins der Tabelle. Zu dieser Zeit spielte mit Mike McEwen nach Aussage Kent Ruhnke in der SonntagsZeitung im Jahr 2008 „der beste Ausländer, den ich jemals gecoacht habe.“ in Olten. Der Zuschauerschnitt erreichte 1989/90 in der NLA 4'679.
1990 lehnte man das Angebot der sowjetischen Spieler Slawa Bykow und Andrei Chomutow ab. Man hatte sich nicht genug Zeit zum Prüfen der Offerte genommen, und die sowjetischen Weltmeister überzeugten daraufhin bei Fribourg-Gottéron.
Im Jahr 1992 stieg der EHC Olten, nachdem man keinen einzigen Auswärtssieg erzielt hatte, erneut ab. Am 7. April 1992 stand nach einer 1:2-Niederlage beim HC Martigny der Abstieg fest. In diesem Spiel trat für Martigny der damals 15-jährige Christian Dubé an, der später zu einem Schlüsselspieler des SC Bern wurde.
Eine Saison später konnte der EHC Olten, nun unter dem neuen Label „Power-Mouse“, den sofortigen Wiederaufstieg erreichen. Diese letzte Saison in der NLA war sportlich nicht erfolgreich und der Verein stieg 1994 sofort wieder ab. Am 8. März 1994 endete für den EHCO beim EHC Biel die bislang letzte NLA-Saison nach einer Verlängerung (3:3) und verlorenem Penaltyschiessen. Das Budget in der NLA wurde mit ca. 4,00 Millionen Franken veranschlagt.
Wirtschaftlich schwierige Jahre
Mit dem Abstieg verschärfte sich die wirtschaftliche Situation. Der Schuldenstand belief sich 1996 auf ca. 3,65 Millionen Franken. Es kam unter anderem zum Spielerstreik. Die Gläubiger des Vereins konnten jedoch von der Durchführung eines Nachlassverfahren überzeugt werden, welches 1996 zustande kam.
Am 21. Juli 2000 wurde die Eishockey Club Olten AG EHCO in das Handelsregister des Kanton Solothurn eingetragen. Die 1. Mannschaft und die Elite-Junioren werden seitdem durch diese AG geführt. Damit wurde eine Forderung des Schweizerischen Eishockeyverbands SEHV umgesetzt. Dieser hatte die Geschäftsform AG für die Teilnahmen am Spielbetrieb der Nationalliga für verbindlich erklärt. Die Nachwuchsarbeit wurde in der EHCO 2000 AG zusammengefasst. Damit wurde der 1934 gegründete Verein zum Auslaufmodell und abgelöst.
Auch die EHCO AG kämpfte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Im Frühjahr 2003 erwog die Geschäftsleitung den Verkauf der 1. Mannschaft. Das Budget sank auf bis zu 1,6 Millionen Franken. Nach dieser Krise kam es zu personellen Veränderungen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung der EHCO AG. Die neue Führung setzte sich zunächst finanzielle Konsolidierung, Schuldenabbau und den Aufbau wirtschaftlich tragfähiger Organisationsstrukturen zum Ziel. An den Generalversammlungen der EHCO AG in den darauffolgenden Jahren wurde vom Verwaltungsrat dargestellt, dass das Budget ohne weitere Einschnitte ausgeglichen, leichte Überschüsse erzielt und der Schuldenstand kontinuierlich reduziert wurde.
Konsolidierung und neue Zielsetzung
Der Verwaltungsrat führte den eingeschlagenen Konsolidierungskurs konsequent fort. Und so präsentierte er auf der 13. Generalversammlung der EHCO AG im Dezember 2013 zum neunten Mal in Folge ein wirtschaftlich positives Ergebnis. Die Schulden konnten marginalisiert werden. Das Eigenkapital wurde durch Ausgabe zusätzlicher Aktien gestärkt. Das Budget wuchs bis zur Saison 2011/12 auf ca. 3,4 Millionen Franken an. Die EHCO-AG gründete eine eigene Catering-Gesellschaft und übernahm in der Saison 2012/13 im Stadion "Kleinholz" dieses Geschäftsfeld in Eigenregie. Zur Generalsanierung des Stadions steuerte der EHCO als Partner der Sportpark Olten AG zum Ausbau der Infrastruktur der VIP-Bereiche und der Video-Anzeige einen Betrag von ca. 5 Millionen Franken bei.
Der Verwaltungsrat gab als sportliche Zielsetzung die mittelfristige Etablierung der ersten Mannschaft unter den Top-4 der NLB und danach den Wiederaufstieg in die NLA aus.
Sportliche Entwicklung in der NLB
Unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte sich die Mannschaft sportlich in der National League B etablieren, klassierte sich aber in den Jahren 2000–2010 nicht mehr mit grosser Häufigkeit in der oberen Tabellenhälfte. Ab der Saison 1997/98 erreichte der EHCO mit Trainer Markus Graf und den russischen Ausländern Albert Malgin und Dmitri Schamolin personelle Kontinuität und sportliche Stabilisierung. Im Ergebnis konnte in der Saison 2003/04, da schon unter dem Trainer Alfred Bohren, als bislang grösster Erfolg in dieser Periode der Vereinsgeschichte, nochmals das Halbfinal erreicht werden. Hier unterlag der EHCO in der Serie dem HC Sierre mit 2:4.
Der wiederholte wirtschaftliche Neustart im Jahr 2004 spiegelte sich im Kader des EHCO wider. Eine Reihe von zum damaligen Zeitpunkt junger regionaler Spieler (Meister, Schwarzenbach, Wüthrich, Aeschlimann) stellen seit dem den Kern der sich entwickelnden Mannschaft. Die Trainer Dino Stecher und Dan Ratushny prägten wesentlich die sportliche Ausrichtung und Entwicklung der Mannschaft. Dabei wurden mit Spielern wie Billy Tibbetts, Eric Lecompte und Zarley Zalapski durchaus auch schillernde Persönlichkeiten verpflichtet.
Mit wachsender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit konnte in eine steigende Qualität des Kaders und zunehmend auch in eine grössere Breite investiert werden. Dies spiegelte sich in stetig verbessernden Ergebnissen wider.