Die Dresdner Eislöwen sind an die Tabellenspitze der DEL2 gestürmt. In Selb feierten die Blau-Weißen am Freitagabend in einem torreichen Spiel einen 7:6-Auswärtssieg.
Die Partie begann mit einer kalten Dusche für die Eislöwen. Nach nur 29 Sekunden konnte Ryan Smith die Wölfe in Führung bringen. Die Mannschaft von Cheftrainer Niklas Sundblad arbeitete sich aber rein ins Spiel und erzielte ausgerechnet in Unterzahl den 1:1-Ausgleich. Dane Fox ließ Selbs Keeper Kevin Carr in der 13. Minute keine Chance. Drei Minuten später drehten die Eislöwen die Partie sogar. Diesmal setzte Kapitän Travis Turnbull Drew LeBlanc ein, der auf 2:1 für Blau-Weiß stellte (16.).
In den ersten zehn Minuten des zweiten Drittels kontrollierten die Eislöwen die Partie und belohnten sich mit einem Überzahltor von Tomas Andres (29.) mit dem verdienten 3:1. Kurz darauf bot sich erneut die Chance in Überzahl, bis Andres selbst auf die Strafbank musste. Bei Vier gegen Vier nahm das Spiel eine wilde Wendung. Selb eroberte in der 32. Minute hinter dem Dresdner Tor die Scheibe und nutzte das durch Carson McMillan zum 2:3-Anschlusstreffer. 36 Sekunden später stand es 3:3. Smith fälschte einen Schuss von Frank Hördler zum Ausgleich ab und wiederum nur zweieinhalb Minuten später brachte Mick Miglio die Wölfe sogar mit 4:3 in Führung (35.). Aber die Eislöwen fanden noch einmal die passende Antwort. Matthias Pischoff fälschte eine Hammond-Hereingabe entscheidend zum 4:4 ab (39.).
Wer glaubte, das Spiel würde sich im Schlussabschnitt beruhigen, sah sich getäuscht. 89 Sekunden nach Beginn des 3. Drittels stellte Travis Turnbull im Powerplay auf 5:4. Zwei Minuten später fälschte Daniel Schwamberger einen Hördler-Schuss zum 5:5 ab (44.). Damit nicht genug. Seonwoo Park, der vergangene Saison noch im Eislöwen-Nachwuchs spielte, machte es Schwamberger gleich und fälschte seinerseits einen Hördlerschuss zum 6:5 für Selb ab (46.). Die Eislöwen gaben sich aber nicht auf. In der 52. Minute bewies Dane Fox Fingerspitzengefühl, als er den Puck aus der Luft zum 6:6 über die Linie beförderte. Mitch Wahl erzielte reichlich zwei Minuten später den 7:6-Siegtreffer, als er nach eigenem Schuss energisch zum 7:6-Endstand nachsetzte.
Niklas Sundblad, Cheftrainer Dresdner Eislöwen: „Ich habe so etwas noch nie erlebt. Selb geht mit dem ersten Schuss direkt in Führung. Da kamen Erinnerungen an das 0:7 hoch. Aber wir haben uns reingekämpft ins Spiel und beim 3:1 hatten wir das Spiel auch im Griff. Im Powerplay nehmen wir dann aber eine Strafe und die Partie kippt. Dann steht es 3:3 und Selb will es dann etwas mehr. Dennoch schaffen wir noch das 4:4 im zweiten Drittel. Im 3. Drittel ging das Torfestival aber weiter. Beim 6:5 für Selb dachte ich schon, dass es schwer wird nochmal zurückzukommen, aber meine Mannschaft hat einen Weg gefunden dieses Spiel noch zu gewinnen. Ich bin natürlich sehr froh über diesen Sieg. Was soll ich sagen? Ich war selber Stürmer. Da machen solche Spiele mit vielen Toren Spaß. Als Trainer macht es mit den defensiven Fehlern natürlich nicht so viel Spaß. Aber wir sind sehr froh über diese drei Punkte.“
Zum Spieler des Tages, präsentiert von iseg Spezialelektronik, wurde Doppeltorschütze Dane Fox gewählt.