Das ist ein Traum-Einstand! Der EV Landshut hat bei der Premiere von Cheftrainer Heiko Vogler seine Niederlagenserie beendet – und das ausgerechnet gegen den Spitzenreiter. Die Niederbayern gewannen gegen DEL2-Ligaprimus Löwen Frankfurt mit 3:2.
Der neue EVL-Headcoach hat die Reihen bei seiner Amtsübernahme gleich mal neu sortiert. Auch aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Brandon Alderson stürmten Marco Pfleger und Sahir Gill an der Seite von Center Julian Kornelli. Im zweiten Sturm wirbelten Andreé Hult, Max Forster und Lukas Mühlbauer.
Die Landshuter begannen couragiert, machten die Räume eng, spielten ein aggressives Forechecking und erspielten sich in den ersten zwölf Minuten in Person von Marco Pfleger, Daniel Bruch oder auch Max Forster selbst eine handvoll erstklassiger Torgelegenheiten. Den Unterschied zwischen dem Tabellenführer und dem Vorletzten machte zunächst die individuelle Klasse der Hessen und mal wieder die Chancenverwertung. Mitten in eine EVL-Drangperiode hinein vollendete erst Tomas Sykora einen Konter zum 0:1, dann schob Carson McMillan, der im Slot ungedeckt war, das 0:2 hinterher. Aber Landshut bewies Moral, nahm sofort den Kopf wieder nach oben und kam nur 50 Sekunden nach dem zweiten Gegentreffer zum Anschluss durch Henry Martens (14.).
War die Partie in der ersten Viertelstunde noch komplett ausgeglichen übernahm Frankfurt in der Folge immer mehr die Spielkontrolle und hatte zu Beginn des Mittelabschnitts bei einem Lattentreffer von Dylan Wruck das 1:3 auf dem Schläger. Landshut setzte gegen dominante Gäste jetzt vor allem auf ein strukturiertes Defensivspiel und gut abgestimmte Konter. Dabei vergab Julian Kornelli die beste Möglichkeit für die Hausherren. Letztlich waren die Landshuter aber froh, dass sie gegen den druckvoll agierenden Tabellenführer so stabil waren und den Mittelabschnitt ohne Gegentor überstanden.
Und dieses Erfolgserlebnis gab dem EVL sichtbar Selbstvertrauen. Im Schlussabschnitt traute sich die Mannschaft von Heiko Vogler auch offensiv mehr zu und belohnte sich mit dem sehenswerten Ausgleichstreffer von Max Forster, der einen Rückhandschuss genau im Torwinkel unterbrachte. Landshut war jetzt zielstrebiger als die Löwen – Lukas Mühlbauer scheiterte aber innerhalb von 45 Sekunden erst an Löwen-Goalie Jake Hildebrand und anschließend an der Torlatte.
Für den Moment des Tages aus Landshuter Sicht war dann aber Sahir Gill zuständig. Der Angreifer schnappte sich an der Mittellinie die Scheibe, tanzte gleich vier Löwen-Verteidiger aus, vernaschte dann auch noch Hildebrand und bejubelte zusammen mit seinem Teamkollegen das 3:2 (57.), dass der EVL mit viel Herz und Leidenschaft auch über die Ziellinie brachte.
„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir haben bis zum 0:1 sehr gut gespielt und sind dann zweimal blöd ausgekontert worden. Der schnelle Anschlusstreffer war natürlich sehr wichtig. Frankfurt hatte im zweiten Drittel mehr Spielanteile, aber dafür, dass wir erst zweimal trainiert haben, haben die Jungs das sehr gut gemeistert. Vor allem defensiv standen wir wirklich gut. Im letzten Drittel war es ein offener Schlagabtausch und ich finde, dass wir sogar die besseren Torchancen hatten. Die Mannschaft hat heute wirklich große Moral und tollen Charakter bewiesen“, sagte EVL-Trainer Heiko Vogler nach seiner gelungenen Premiere.
Am Freitag geht es für den neuen Coach dann in sein erstes Derby. Um 19.30 Uhr steigt das Duell bei den Tölzer Löwen. Im nächsten Heimspiel sind am kommenden Sonntag (17 Uhr) die Eispiraten Crimmitschau in der Fanatec Arena zu Gast.
Tore:
0:1 (11:14) Sykora
0:2 (13:06) McMillan (Wenzel/Sykora)
1:2 (13:56) Martens (Bruch/Dotzler)
2:2 (44:25) Forster (Hult/Dotzler)
3:2 (58:24) Gill (Pfleger/Kronthaler)
Strafminuten: Landshut: 4, Frankfurt: 0
Schiedsrichter: Daniel Kannengießer / Erich Singaitis
Zuschauer: Keine