Die Playoffs der DEL2 werfen ihren immer größer werdenden Schatten voraus, doch vor der alljährlichen Kür stehen für die Löwen Frankfurt noch die letzten Hauptrundenpartien im Kampf um die beste Ausgangsposition an.
Nicht alle dieser Partien können dabei eine ähnlich begeisternde Ouvertüre abgeben, wie das Nachbarschaftsduell in Bad Nauheim am vergangenen Sonntag. Dafür gestaltete das Löwen-Rudel von Head Coach Matti Tiilikainen die Partie gegen die Artgenossen aus Bad Tölz erfolgreicher. In einer über weite Strecken ereignisarmen und wenig spektakulären Partie kamen die Südhessen mit kontrolliertem Spiel und dank der Treffer von Mathieu Tousignant, Matt Pistilli (2) und Brett Breitkreuz vor 4.578 Zuschauern in der Frankfurter Eissporthalle zu einem knappen aber verdienten 4:3 (2:1, 2:1, 0:1)-Erfolg.
Tousignants Treffer löst den Knoten
Nach 12 Spielminuten war es Tousignant, der für das erste nennenswerte Highlight auf dem Eis sorgte. Nach einem gemeinsam mit Adam Mitchell vorgetragenen Konter musste der Rechtsaußen nach Vorlage seines Kapitäns von halblinks nur noch ins leere Tor einschieben.
In der zähen Anfangsphase hatte zuvor lediglich der in der Eissporthalle zu Besuch weilende ehemalige Schiedsrichter und "Hühnerdieb" Gerhard Lichtenecker für Stimmung auf den Rängen sorgen können.
Zwar geizten auch nach Tousignants Treffer beide Mannschaften mit nennenswerten Torszenen, doch der Torknoten war endlich gelöst. Den Gästen aus Bad Tölz reichte gar eine Halbchance zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Lubor Dibelka machte eine "Fahrkarte" von Stephen MacAulay im Slot scharf und bugsierte die gen Bande fliegende Scheibe am verdutzten Bastian Kucis vorbei ins Tor der Frankfurter (18.).
Pistilli gab passende Antworten
Doch die Hausherren hatten an diesem Abend dank Pistilli immer die passende Antwort parat. Nur etwas mehr als eine Zeigerumdrehung später stand der Rechtsaußen im Slot goldrichtig und verwerte den Rebound eines Schlagschusses von Max Faber zur 2:1-Pausenführung.
Der Spitzenreiter kontrollierte fortan die Begegnung, ohne sich absetzen zu können. Antti Kerälä vergab bei einem 3-auf-1-Konter die beste Chance auf das 3:1 (26.). Stattdessen waren es wenig später die Oberbayern, die erneut aus dem Nichts nach einem geschickten Wechsel und einem leichtsinnigen Puckverlust der Frankfurter eine Überzahlsituation im gegnerischen Drittel kreieren konnten und durch Stephen MacAulay zum Ausgleich kamen (27.).
Die Hessen zogen umgehend das Tempo an und wiederum war es Pistilli (34.), der seine Farben mit einer Direktabnahme aus dem linken Bullykreis nach Pass von David Skokan in Führung brachte. Als Brett Breitkreuz 25 Sekunden vor der zweiten Sirene nach gewonnenem Anspiel auf 4:2 erhöhte (40.), deutete wenig auf ein nervenaufreibendes Schlussdrittel hin.
Dibelka verkürzte
Daran sollte auch Dibelkas zweiter Treffer des Abends (42.) letztlich wenig ändern. Zwar fehlte den Tölzer Buam fortan zum möglichen Ausgleich nur ein erfolgreicher Abschluss, ein Deja-Vu blieb den Zuschauern in der Eissporthalle aber erspart.
Denn der Puck zappelte an diesem Abend nur noch ein weiteres Mal im Netz. Dies allerdings ohne Folgen, da Tousignants mit dem Schlittschuh erzieltem Treffer nach intensivem Videostudium die Anerkennung versagt wurde (49.).
Ausblick
Dank des zeitgleichen Patzers der Ravensburg Towerstars reisen die Löwen nun mit einem Drei-Punkte-Polster am Sonntag zum Spitzenspiel in die Heimat der Türme. Besonders interessant wird das Duell (Spielbeginn 18:30 Uhr) aufgrund der kürzlich getätigten Verpflichtung des Ex-Löwen-Sportdirektors Rich Chernomaz als neuem Ravensburger Trainer.
Auch das nächste Heimspiel verspricht nochmal ein echtes Schmankerl zu werden: am Sonntag, den 24. Februar gastiert ab 18:30 Uhr der amtierende Meister aus Bietigheim in der Eissporthalle.