Heimsieg zum 99. Geburtstag

Genau vor 99 Jahren erblickte das Eishockeykind SC Riessersee das Licht am Sportlerhimmel. Was haben die Fans in diesen vielen Jahren nicht alles erlebt, Meisterschaften, Auf- und Abstiege, Konkurse, Sonnenkönige und so so vieles mehr. Der SCR ist noch immer Kult – und darauf kann man stolz sein! Zum heutigen Geburtstagsspiel waren die Memmingen Indians zu Gast, die ihrerseits aber so gar nicht gewillt waren, Geschenke zu verteilen. Weder heute zum Geburtstag, noch zum anstehenden Weihnachtsfest. Die Folge daraus war ein hochklassiges Eishockeyspiel an diesem Vorweihnachtsabend. Die Garmischer sind bereits arg dezimiert im Verteidigerbereich und mussten heute auch noch zusätzlich auf Kapitän Simon Mayr verzichten. So blieben Coach Pat Cortina nur noch vier nominelle Verteidiger. Die Trickkiste musste also mal wieder ausgegraben werden und es fanden sich darin Alexander Höller und Luca Allavena, die an diesem Abend also Tore verhindern sollen, statt direkt welche zu erzielen. Soviel vorneweg – sie haben ihre Arbeit hervorragend gemacht! Überhaupt war das Kollektiv gegen die Allgäuer durch das gesamte Spiel stark, aggresiv, willig und heiss, so dass auch die knappe 1:0 Führung nach dem ersten Drittel mehr als verdient war für die Werdenfelser. Robin Soudek traf nach Querpass von Lubor Dibelka nach 5 Minuten. Die Memminger nahmen durchaus an diesem Spiel teil, doch die meiste Zeit war bereits vor Michi Boehm, der heute im Tor der Hausherren stand, schon Schluss, da die Defensivarbeit an diesem Abend beim SCR einfach bärenstark war. Bärenstark trifft aber auch auf den Gästegoalie Marco Eisenhut zu. Der erwischte einen wahren Sahnetag und vereitelte reihenweise beste Chancen mit teilweise irren Saves. Ohne ihn wäre es auch im zweiten Drittel deutlich ertragreicher gewesen für die Werdenfelser. Immer wieder war Eisenhut mittendrin, doch zweimal war dann auch er machtlos. Konnte zur Mitte des Spiels Leon Kittel noch für die Gäste ausgleichen, trafen danach Marlon Wolf und kurz vor Ende Lubor Dibelka mit einem traumhaften Solo zum 3:1 Pausenstand. Zu Beginn des Schlussabschnitts das gleiche Bild – der SCR mit viel Druck und viel Einsatz, aber langsam ließ die Kraft nach. Die Memminger trafen in der 50. Minute zum Anschlusstreffer durch Petr Pohl und übernahmen danach komplett das Kommando. Alle in Weiss-Blau gekleideten warfen sich in jeden Schuss, blockten alles, was die Kraft noch hergab. Die wenigen Angriffe, die es nach vorne noch gab, waren mehr Entlastung als Chance. 1323 Zuschauer sahen an Spannung kaum zu überbietende Schlussminuten – mit dem entscheidenden Empty-Net-Treffer durch Robin Soudek, 10 Sekunden vor Endes des Spiels. Am Ende haben es die Mannen von Pat Cortina mit allem geschafft, was die Körper hergaben und beschenkten die Fans mit einem verdienten Heimsieg zum Geburtstag.