Am Freitag ab 20 Uhr steigt der EHC Königsbrunn ins Halbfinale der Play-offs gegen die „Devils“ des VfE Ulm/Neu-Ulm ein. In einer Serie „Best-of-Seven“ geht es nun um ein Weiterkommen ins Finale der höchsten bayerischen Spielklasse. Sonntags folgt dann ab 18:00 Uhr Spiel zwei von mindestens vier, maximal sieben Begegnungen.
Königsbrunns Trainer Bobby Linke kennt die Devils sehr gut, denn bis Februar 2022 stand er als Coach hinter der Ulmer Bande. Doch dann wurde er entlassen, Martin Jainz übernahm ab dann seinen Posten. Was danach folgte, ist längst Geschichte. EHC-Vorstand Tim Bertele erkannte die Chance und lotste den vereinslosen Bobby Linke nach Königsbrunn. Mit ihm gewannen die Brunnenstädter gleich zweimal die bayerische Meisterschaft und konnten erst kürzlich weiter mit ihm verlängern. Seinen ehemaligen Verein kennt er natürlich sehr gut:
„Nach über vier Jahren als Trainer in Ulm habe ich natürlich die Entwicklung weiterverfolgt. Junge Spieler, die ich damals nach Ulm lotsen konnte, haben sich toll weiterentwickelt. Inzwischen sind aber nur noch wenige Akteure aus meiner letzten Saison übriggeblieben. Der Kader wurde seitdem jedes Jahr gezielt verstärkt und hat auch sehr deutlich an Erfahrung hinzugewonnen. Daher war es für mich nicht verwunderlich, dass Ulm nach der Vorrunde auf Platz drei der Tabelle stand. Mir war klar, dass wir irgendwann in den Play-offs auf die Devils treffen werden.“
Ulm startete stark in die Saison und war immer auf einer Top-Platzierung zu finden. Im November wurde aber, für viele überraschend, Trainer Martin Jainz nach einer Serie mit drei Niederlagen entlassen, seitdem ist Michael Bielefeld Coach der Devils. Gegen Königsbrunn bissen sich aber beide Devils-Trainer die Zähne aus, Ende Oktober siegte der EHC in der heimischen Pharmpur EISARENA mit 3:2 gegen Ulm, Ende Dezember legten die Brunnenstädter auswärts 2:1 nach. Beide Spiele wurden zwar auf Augenhöhe geführt, der EHC zeigte sich aber effizienter und defensiv gut aufgestellt gegen einen läuferisch starken Gegner, der bis zum Schluss Moral und Kampfgeist bewies. In der Offensive setzen die Devils auf tschechische Spieler, mit Dominik Synek und Martin Podešva konnten die Ulmer Verantwortlichen vor der Saison die herausragenden Kontingentspieler halten. Zudem holte sich der Verein noch Bohumil Slavíček aus Miesbach, dieser hat inzwischen einen deutschen Pass und fügte sich nahtlos ins Ulmer Spiel ein. Zusammen erzielten die drei Top-Scorer in der Vorrunde insgesamt 118 Scorerpunkte. Die Devils sind sowohl offensiv als auch defensiv sehr gut aufgestellt, mit Stefan Rodriguez, Valentin Der, Julian Tischendorf, Ludwig Danzer und Simon Klingler stehen weitere wichtige Leistungsträger im Ulmer Aufgebot. Es steckt sehr viel Qualität im Kader, der diese auch aufs Eis bringt. Nach der Vorrunde belegte Ulm Rang drei gleich hinter Königsbrunn und musste zuletzt im Viertelfinale gegen die „Mighty Dogs“ aus Schweinfurt ran. Gegen die Unterfranken hatte der EHC in der Vorrunde gleich zweimal das Nachsehen. Doch Ulm holte sich die Serie mit 4:2 und warf Schweinfurt aus dem Viertelfinale. Im letzten Spiel bei den Mighty Dogs siegten die Devils mit 7:1 und wollen nun den EHC Königsbrunn in die Sommerpause schicken. Bobby Linke freut sich schon auf das Halbfinale gegen seinen alten Verein:
„Mit den Devils aus Ulm bekommen wir eine richtige harte Nuss, die wir knacken müssen. Da sich der Spielrhythmus stark geändert hat und wir alle 2 bis 3 Tage ein Spiel haben, wird es sehr darauf ankommen, welche Mannschaft sich besser erholen und immer wieder ihre Topleistung abrufen kann. Die Serie gegen Peißenberg hat bereits immens Kraft und den einen oder anderen Spieler gekostet, aber ich denke, wir konnten dadurch sehr für unsere weitere Reise lernen. Ich hoffe nur, dass nun endlich die Grippewelle vorbei ist, damit wir wieder komplett und auch mit wichtigen taktischen Inhalten trainieren können.“