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10.12.2021, 19:30 Uhr

Im Speckgürtel an die Spitze

3:1 Sieg für die Löwen in Bad Nauheim

Þ11 Dezember 2021, 11:53
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frankfurt
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43:56 min passierte in Bad Nauheim fast alles, nur Tore fielen nicht. Dennoch sahen die „nur“ 3.000 Zuschauern im corona-bedingt ausverkauften Colonel-Night-Stadion am 22. Spieltag der laufenden DEL2-Saison ein packendes Duell um die Tabellenführung. Dann fälschte Carson McMillan einen Schuss von Dylan Wruck zum 1:0 in die Maschen und brach den Bann der Torlosigkeit. Manuel Strodel erhöhte auf 2:0, den Anschlusstreffer der Eishockey Cracks beantwortete Rylan Schwartz mit dem 3:1. Auch Dank 25 Saves von Jake Hildebrand triumphieren die Löwen am Ende in der Wetterau und grüßen fortan wieder von der Tabellenspitze.  

Powerplay in der Peripherie
Siegbringend für die Löwen war - wieder einmal - ihr Powerplay. Mit 28,2 % Erfolgsquote ohnehin schon Ligaspitze, sicherten zwei weitere Treffer in Überzahl den Erfolg in der windigen Wetterau. Und das, obwohl die Löwen nur zwei Powerplays zugesprochen bekamen.

Trotz einer gesunden Härte in der Partie kam es erst in der 44. Minute zum ersten Überzahlspiel des Abends, aufgrund eines präzise beobachteten und zurecht geahndeten Checks gegen die Bande von Taylor Vause. Und Frankfurts erste Powerplay-Einheit bedankte sich umgehend für die freundliche Einladung: Einen Distanzschuss von Dylan Wruck fälschte Carson McMillan an der Türschwelle stehend in die Nauheimer Hütte ab (44.). Goalie Niklas Lunemann war in dieser Szene ohne Chance, im Gegenteil zum zweiten Überzahltreffer knapp sieben Minuten später durch Rylan Schwartz.

Wobei der entscheidende Fehler hier weniger beim Goalie sondern eher in einem fatalen Fehlpass eines Eishockey Cracks lag, den Schwartz im Zentrum des Nauheimer Drittels abfing und dann mit einem platzierten Schuss durch Lunemanns Five-Hole zum 3:1 für die Löwen versenkte (51.).

Junges Gemüse
Aufgrund der Ausfälle von Stammtorhüter Felix Bick und Back-Up Philipp Maurer kam Goalie Niklas Lunemann nicht nur zu seinem ersten Spiel in Bad Nauheim sondern gar zu seinem Profi-Debut. Der 19-jährige Youngster spielt normalerweise für die U20 der Kölner Haie, dürfte sich mit der Leistung gegen die Löwen aber für weitere Einsätze in der DEL2 empfohlen haben. Ein Highlight der gesamten Partie war Lunemanns Split-Save mit dem linken Schoner bei einem 2-gegen-0-Konter der Löwen, den Tomas Sykora und Yannick Wenzel mit einem Doppelpass eigentlich gut ausspielten, Wenzel im Abschluss die Scheibe aber nicht richtig gehoben bekam und Lunemann am linken Pfosten sensationell zur Stelle war.

Schon zuvor war es mehrfach der junge Goalie, der Bad Nauheim überhaupt die Chance gab gegen die Löwen zu gewinnen. Auch wenn die Löwen im ersten Drittel nach offizieller Statistik nur fünf Schüsse („gefühlt“ waren es mehr) auf das Heimtor abgaben, war Lunemann immer zur Stelle. Auch die zwölf Torschüsse im zweiten Drittel und letztlich neun weitere im Schlussabschnitt waren allesamt sichere Beute des Youngsters, der die Partie mit 26 Saves beendete.

Reiche Torernte in sieben Minuten
Nicht minder stark agierte auch Löwen Goalie Jake Hildebrand, der in den ersten zwanzig Minuten mehr zu tun hatte (11 Saves), dafür ein ruhigeres zweites Drittel erlebte und im Schlussabschnitt nur eine Minute in Unterzahl überstehen musste. Dann beendete Jerry Pollastrone das erste und einzige Nauheimer „Powerplay“, das Hildebrand nur zu einem Save zwang.

Bei 4-gegen-4 Spieler auf dem Eis nutzen die einstigen Teufel den sich bietenden Platz allerdings gut aus, kombinierten Verteidiger Kevin Schmidt frei und kamen durch dessen Abschluss aus dem Zentrum zum 1:2-Anschlusstreffer (50.).

Für die Löwen traf zuvor in der 47. Minute noch Manuel Strodel zum 2:0. Wie schon McMillan beim 1:0 fälschte auch er im Slot stehend einen Flachschuss von Marius Erk mit der Kelle hoch unters das Bad Nauheimer Torgebälk ab.

Die Zwei-Tore-Führung ließ die Stimmung in traditionell zugigen „Carport“ merklich frieren, Schmidts Anschlusstreffer sublimierte wieder etwas latente Euphorie ins Rund. Doch Rylan Schwartz erneutes Versicherungstor zum 3:1 nur 64 Sekunden später depositionierte die Hoffnung wieder in die Katakomben.

Frostschäden
Auch ohne Lunemann, dafür mit sechstem Feldspieler auf dem Eis entzündeten die einstigen Teufel kein finales Feuerwerk mehr. Und das, obwohl die Löwen nur noch mit fünf Verteidigern agierten. Daniel Wirt konnte die Fahrt ins Frankfurter Umland schon gar nicht erst nicht mit antreten, im zweiten Drittel fiel dann auch noch Markus Freis, der heute an der Seite von Kyle Sonnenburg verteidigte, aus.

Doch die mit Abstand beste Defensive der Liga (45 Gegentreffer) hielt auch in dieser Phase den Gegner meist weit vom Tor entfernt und lies die Eishockey Cracks die blaue Linie praktisch nie unbehelligt passieren. Lediglich Tobias Wörle gelang 22 Sekunden vor dem Ende ein Durchbruch über halbrechts, der aber dort endete, wo so viele Schüsse heute ihr Final fanden: Im Handschuh von Jake Hildebrand.

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