Bereits zum zweiten Mal musste der EHC Basel in den diesjährigen Swiss League Playoffs in die zweite Verlängerung. Dieses Mal mit dem besseren Ausgang. Küng erzielte den Siegtreffer in der 88. Minute zum 3:2. Damit legen die Basler gegen den EHC Olten in diesem Playoff-Halbfinal mit 1:0 vor. Bereits in der letzten Minute der 1. Verlängerung erzielte Stukel das vermeintliche Game-Winning-Goal, dass jedoch nach Video-Konsultation aberkannt wurde. Die Pausensirene kam eine halbe Sekunde zu früh.
Temporeiche, intensive Partie:
Was die fast 4000 Zuschauenden in der St. Jakob-Arena zu sehen bekamen, war ein tolles, spannendes und intensives Spiel auf Augenhöhe. Bereits die ersten Minuten versprachen viel. Es wurde hart gecheckt und um jede Scheibe gekämpft. Die ersten Torschüsse verbuchte Basel, das erste Tor erzielte jedoch Olten. Nach einem Bullygewinn kam der Puck zu Sever, der den an diesem Abend erneut starken Henauer bezwang. In der Folge verlief die temporeiche Partie ausgeglichen. 46 Sekunden vor der ersten Pause schoss Stukel flach aufs Tor. Schaub irritierte Goalie Rötheli so stark, dass die Scheibe zwischen den Beinen hindurch ins Tor ging.
Spannend vom Anfang bis zum Schluss:
Im Mitteldrittel investierte Olten viel, aber letztlich ohne Erfolg. Basel war zu viel Defensivarbeit gezwungen und konnte sich das eine oder andere Mal auf seinen Torhüter verlassen. Der EHC Basel kam aber immer wieder zu Konterchancen. Die beste hatte Rossi nach schöner Vorarbeit von Kummer. Ein Missgeschick passierte dann Supinski in der 46. Minute in Überzahl, als er im dümmsten Moment ausrutschte. Er versuchte noch, den Fehler auszubügeln, was mit einem Penalty bestraft wurde. Faille verzögerte und verwandelte gekonnt zur erneuten Führung für Olten. Zweieinhalb Minuten später hatte Basel erneut die Möglichkeit, Powerplay zu spielen. Rexha verwertete den Abpraller nach einem Abschluss von Küng. Die Spannung stieg langsam, aber sicher. In der 58. Minute kurvte Kummer fast über das ganze Eis, passte auf Barbei, der aber nur die Latte traf. Eine Minute später hatte der Oltner Goalie bei Kummers letztem Abschluss in der regulären Spielzeit das Glück des Tüchtigen.
Henauer und Rötheli in Topform:
Die erste Verlängerung war eine Show der beiden Torhüter. Unglaublich, was dateilweise gehalten wurde. Vor allem Henauer zeigte immer wieder, dass er den Spagat kann. Für Diskussionen auf beiden Seiten sorgte auch das Schiedsrichterduo, das es aufgrund der Intensität des Spiels sicher auch nicht leicht hatte. So waren die zwei Penaltys gegen Basel (den zweiten hielt Henauer in der 75. Minute) eher keine. Hingegen hätte sich das Heimteam in der 73. Minute nicht beschweren dürfen, wenn die Schiedsrichter hier auf Penalty entschieden hätten. Kurz vor Ende der 1. Verlängerung wird Stukel gehalten. Im folgenden Powerplay trifft der Kanadier, leider eine halbe Sekunde zu spät. Die Sirene gab ihren Laut kurz vor dem Überschreiten der Torlinie. Ebenfalls zu spät, aber gerade noch rechtzeitig, kamen die Basler zur zweiten Verlängerung aufs Eis. Die Schiedsrichter diskutierten bereits über eine Zweiminutenstrafe. Die zusätzliche Minute Pause tat offensichtlich gut, denn Basel war nun am Drücker. Bei Olten, das seit dem ersten Drittel auf ihren verletzt ausgeschiedenen Topskorer Asselin verzichten musste, schienen nun die Kräfte zu schwinden. Zuerst hatten Brügger und Graf den Matchpuck auf dem Stock. Dann war es Küng, der für die vielumjubelte Entscheidung sorgte.
Starke Basler Defensivleistung:
Der Sieg der Basler ist hoch einzuschätzen. Himelfarb musste neben den langzeitverletzten Leistungsträgern (drei Verteidiger) auf die gesperrten Montandon (1 Spiel) und Sturny (3 Spiele) verzichten. Ein Sonderlob verdiente sich an diesem Abend damit neben Henauer die Verteidigung. Nur zu sechst, darunter mit Landskroner und Rhyn zwei Junioren, verteidigte man mit einfachem und effektivem Spiel (fast) alles. Nun gilt es sich gut zu erholen, denn bereits am Sonntag um 17.30 Uhr steht das zweite Spiel in Olten auf dem Programm.
EHC Basel – EHC Olten 3:2 n.V ( 1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 1:0)
St. Jakob Arena Basel – 3746 Zuschauende
Schiedsrichter: Franco Castelli, Geoffrey Jordi; Dominik Bichsel, Marcel Allenspach
Bestplayer Playoff: Stukel (Basel); Asselin (Olten)
Bestplayer Spiel: Kummer (Basel); Wyss (Olten)
Strafen 2 mal 2 Minuten und 2 mal Penaltyschuss gegen Basel ; 5 mal 2 Minuten gegen Olten
Torschüsse: Basel 50 Olten 50 (12:14, 13:11, 9:9, 12:14, 4:2)
Tore: 5. Sever 0:1. 20. Stukel 1:1. 46. Faille 1:2. 49. Rexha (Küng) 2:2. 88. Küng 3:2.
Bemerkungen: Oltens Topscorer Asselin verletzt ausgeschieden. 58. Lattenschuss Barbei.
EHC Basel: Henauer (ET: Haller); Rhyn, Aeschbach, Zubler, Landskroner; Bircher, Törmänen; Stukel, Supinski, Liniger; Barbei, Kummer, Rossi; Brügger, Graf, Huber; Küng, Rexha, Näf; Schaub. HC: Eric Himelfarb. AC: Michel Zeiter. Basel ohne: Montandon, Bachofner, Füllemann, Nater, Rouiller, Sturny, Moser, Blaser, Tschudi, Diezi.
EHC Olten: Rötheli (ET: Meier); Elsener, Antonietti; Minder, Pouilly; Wyss, Oejdemark; Schmuckli, Kurt; Melnalksnis, Weder, Asselin; Sever, Faille, Rehak; Marchon, Obrist, Sopa; Sterchi, Bonvin, Cattin. Headcoach: Christian Wohlwend.
Anderer Playoff-Halbfinal: Thurgau - Visp 1:3 (Stand: 0:1)