Bei den in der Offseason personell durch die Verpflichtungen von unter anderem Steven Stamkos und Jonathan Marchessault spektakulär verstärkten Nashville Predators läuft es in der Saison 2024/25 bisher noch nicht nach Wunsch. Am Samstag präsentierte sich das Team jedoch deutlich verbessert und bezwang die Winnipeg Jets in der heimischen Bridgestone Arena souverän mit 4:1.
Josi mit zwei Toren überragend
Herausragender Akteur auf dem Eis war dabei der Schweizer Roman Josi, dem an diesem Abend zwei Treffer gelangen. Es war das erste Spiel mit mehr als einem Tor für den Kapitän in dieser Spielzeit. In der Vorsaison waren es drei. Josi überholte zugleich in Sachen Multi-Tore-Spiele Craig Smith (20) und liegt nun auf dem dritten Platz der Franchise-Geschichte, was die meisten Spiele mit mehreren Toren angeht. Er liegt damit in dieser Kategorie nur noch hinter Filip Forsberg (44) und David Legwand (24).
Auch Stamkos und Marchessault überzeugen
Neben Josis zwei Treffern durften sich die Fans in der Arena auch über einen Treffer und eine Vorlage von Marchessault freuen. Stamkos traf ebenfalls für die Predators (7-11-3), die zwei der jüngsten drei Spiele gewonnen haben. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass Stamkos und Marchessault im selben Spiel jeweils ein Tor erzielt haben. Torhüter Juuse Saros spielte solide und sammelte 23 Paraden.
„Das war ein ziemlich gutes Rezept dafür, was wir tun müssen, und wir müssen so weitermachen“, freute sich Stamkos nach Spielende über den gelungenen Auftritt. „In diesem Jahr haben wir schon häufiger solche Bemühungen gezeigt, die wir dann aber nicht weiterverfolgt haben. Also, lasst uns das wiederholen und jetzt nach Möglichkeit einen kleinen Lauf hinlegen.“
Lowry-Treffer reicht den Jets nicht
Auf der anderen Seite reichte den Gästen aus Kanada ein Treffer von Adam Lowry nicht, um die vierte Saisonniederlage abzuwenden (17-4-0). Goalie Eric Comrie brachte es am Ende des Tages auf 32 Paraden, konnte den Rückschlag nach dem 4:1-Erfolg am Freitag gegen die Pittsburgh Penguins aber auch nicht verhindern.
„Ich glaube nicht, dass es an der Energie lag, ich glaube, es lag nur an der Ausführung“, beklagte Lowry nach der Schlusssirene. „Der Anfang des Spiels hat mir größtenteils gefallen. Wir hatten einige gute Möglichkeiten. Natürlich gehen wir mit einem Rückstand in die erste Pause, aber ich denke, der Spielstil stimmte. Der Spielplan war definitiv da. Im dritten Drittel haben wir uns dann leider selbst ein Bein gestellt.“
Der Predators-Kapitän schreibt Geschichte
Josi brachte die Predators in der 10. Minute mit einem Slapshot vom linken Bullypunkt mit 1:0 in Führung. Es war das 24. Mal, dass Josi in der NHL das erste Tor in einem Spiel erzielte. Damit liegt er in dieser Statistik zusammen mit Scott Hartnell auf dem sechsten Platz in der Geschichte der Predators. Die einzigen Spieler mit mehr Toren zum Spielauftakt sind Filip Forsberg (46), Craig Smith (44), David Legwand (43), Martin Erat (29) und Shea Weber (28).
„Es ist zwar noch früh in der Saison, aber jedes Spiel ist für uns von großer Bedeutung“, gab Josi zu Protokoll. „Natürlich haben wir uns hier ein kleines Loch gegraben. Wir werden diesen Sieg heute Abend definitiv genießen, aber morgen geht es nach New Jersey, wo wir am Montag gegen ein weiteres großartiges Team spielen werden. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten und noch besser spielen“, gab sich der Spielführer trotz des Erfolgs ehrgeizig.
Mitteldrittel geht an Winnipeg
Lowry glich das Spiel in der 30. Minute zum 1:1 aus, indem er einen herrenlosen Puck in den Maschen des Predators-Tores unterbrachte. „Saros hat großartig gespielt“, erkannte Lowry die Leistung des gegnerischen Torhüters an. „Das ist die Spielweise, die wir von ihnen erwarten, besonders wenn sie zu Hause spielen. Sie sind ein hartes Forechecking-Team und schaffen dadurch viele Scheibenverluste. Sie bringen viele Pucks in den Slot. Sie haben einige Jungs im Backend, die sehr aktiv sind. Ich denke, wenn wir uns ihre Aufstellung ansehen, dann hatten sie offensichtlich einen enttäuschenden Saisonstart, aber sie sind ein Team, das viel besser ist, als es ihr Ergebnis zeigt“, ergänzte der Torschütze.
Jets-Verteidiger Dylan Samberg musste das Spiel im zweiten Abschnitt mit einem gebrochenen Fuß vorzeitig verlassen, nachdem er einen Schuss von Stamkos geblockt hatte. „Er hat einen gebrochenen Fuß, das ist nicht gut“, beklagte Winnipegs Trainer Scott Arniel. „Wir werden ihn morgen nach Hause schicken, wenn wir in Minnesota ankommen, und er wird das dann zu Hause von einem Arzt näher ansehen lassen.“
Nashville mit starkem Endspurt
Die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber fiel dann in den finalen 20 Minuten. Stamkos brachte die Predators nach 3:20 Minuten im dritten Drittel zunächst mit 2:1 in Führung, indem er einen Abpraller vom linken Bullykreis aus in Überzahl in die Maschen schoss. Marchessault erhöhte die Führung in der 46. Minute auf 3:1. Haydn Fleury versuchte, einen Abpraller im vorderen Bereich zu klären, aber der Puck ging stattdessen direkt zu Marchessault, der mit einem Handgelenksschuss von der rechten Hash Marks-Position aus erfolgreich war. Josi gelang in der 59. Minute noch ein Empty-Netter zum Endstand. Es war der vierte Saisontreffer für ihn.
Marchessault mit Lob für den Trainerstab
„Offensichtlich lief es zuletzt nicht wirklich gut für uns, und wir mussten einiges ändern“, erklärte ein erleichterter Marchessault. „Man muss dem Trainerstab Anerkennung zollen. Sie haben ein paar Dinge erkannt, die wir in den letzten 20 Spielen nicht gemacht haben. Heute Abend haben wir damit angefangen. Wir haben Ergebnisse gesehen, also liegt es an uns, den Spielplan einzuhalten und umzusetzen. Heute Abend haben wir das getan“, erläuterte er das Erfolgsrezept Nashvilles.
Jetzt warten die Devils auf Josi und seine Mitstreiter
Ob sich der Schwung der Predators auch in die kommenden Aufgaben übertragen lässt, das ist schon am Montag (7 p.m. ET; NHL.tv; Di. 1 Uhr MEZ) erstmals zu beobachten, wenn das Team auswärts auf die New Jersey Devils rund um Josis Landsleute Nico Hischer, Timo Meier und Jonas Siegenthaler trifft.