Der ESV Buchloe hat am Freitagabend im letzten Match im eigenen Stadion vor dem Weihnachtsfest einen weiteren bitteren Rückschlag im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze einstecken müssen. Beim „White Christmas“-Heimspiel unterlagen die Piraten in einem lange Zeit engen und von disziplinierten Defensivreihen geprägten Duell dem EHC Klostersee mit 1:3 (0:0, 0:0, 1:3). Gegen einen direkten Konkurrenten blieb man so im zweiten Spiel in Folge vor heimischer Kulisse ohne Sieg und büßt so weitere wichtige Punkte auf Rang 10 ein.
Dabei war lange Zeit nicht abzusehen, wer an diesem Abend das bessere Ende für sich haben sollte, da die zwei Torhüter lange ihre weiße Weste wahrten. Beide Teams starteten nach dem jeweils punktlosen Vorwochenende eher zurückhalten. Keiner wollte zunächst also ein echtes Risiko gehen und so waren beide Mannschaften vorwiegend auf eine gut und sicher stehende Defensive bedacht. Kein Wunder demnach, dass es so bis ins letzte Drittel auch keine Tore auf beiden Seiten gab, da beide gut aufgelegten Schlussleute keine Treffer zuließen. Und trotzdem hätten die Buchloer eigentlich nach dem Startdrittel führen können – wenn nicht sogar müssen, was den bedienten ESV-Trainer Christopher Lerchner sichtlich ärgerte. Zwar hatten die Buchloer auch hier nur selten ganz klare Torchancen, doch die Mehrzahl an Abschlüssen verzeichneten sicherlich die Hausherren. Einziges Manko blieb, dass keiner davon den Weg ins Ziel fand und man immer wieder den Meister in Grafings klasse Keeper Lukas Steinhauer fand. Wie beispielsweise unmittelbar vor der Pause, als Benedikt Diebolder wohl die größte Gelegenheit zur Führung an einer überragenden Tat von Steinhauer liegen ließ (20.).
So blieb es auch im Mitteldrittel weiter eine enge Angelegenheit, in der Daniel Blankenburg im Piraten Gehäuse nach 25 Minuten bei einem Unterzahl-Alleingang von Quirin Spies ebenfalls in höchster Not retten musste, um den Rückstand zu verhindern. Ansonsten blieben beide Teams ihrer defensiven Linie und Grundordnung vorerst treu, sodass auch nach 40 Minuten beim torlosen Remis blieb.
Dies sollte sich dann im letzten Drittel jedoch ändern als es etwas mutiger wurde und Grafing durch Kelvin Walz zum ersten Mal auf die Anzeigetafel kam. Der schnelle Kanadier hatte sich im Powerplay über außen vors ESV-Tor durchgetankt und im zweiten Versuch Blankenburg zum 0:1 überwunden (46.). Den Hausherren fiel darauf zunächst nicht wirklich eine passende Antwort ein, da man ohne den gesperrten Topscorer Demeed Podrezov offensiv weiter zu harmlos blieb. Und als erneut Walz dann nur zweieinhalb Minuten später wieder in Überzahl einen Abstauber nutzte um auf 0:2 zu stellen (48.), wurde die Aufgabe für die Piraten nicht einfacher. Zwar bemühten sich die Gennachstädter weiter, doch gegen die gut gestaffelte Grafinger Defensive schien es kein Durchkommen zu geben. Erst in der Schlussphase glückte den Piraten doch noch der Anschluss, als Nico Nieberle nach einem Scheibengewinn von Marc Krammer gedankenschnell den Puck Richtung Tor brachte und Alexander Krafczyk freistehend zum 1:2 verkürzen konnte (58.). Doch letztlich kam der Anschluss zu spät und selbst ein weiterer Feldspieler für Torwart Blankenburg brachte nicht mehr den erhofften Ausgleich. Ganz im Gegenteil wurde Grafings Schlussmann noch eine seltene Ehre zu Teil: Denn der Keeper der Gäste erzielte mit einem Befreiungsschlag in der Schlussminute sogar noch per Empty-Net-Treffer den 1:3 Endstand ins verwaiste Buchloer Tor, der den Gästen drei wichtige Punkte bescherte.