Gestern Abend waren die Herner Miners zu Gast in Leipzig. Als einer der Topfavoriten in die Saison gestartet, hatten die Miners eine Durststrecke zu überstehen und fielen in der Tabelle ein wenig zurück. Aber Headcoach Sven Gerike meinte schon vor dem Spiel: „Die Phase haben sie mit zuletzt fünf Siegen in Folge und vielen geschossenen Toren offensichtlich pünktlich zu diesem Spiel hinter sich gelassen.“ Die ersten 20 Minuten sollten ihm Recht geben. Unsere EXA IceFighters Leipzig hatten einige Schwierigkeiten, lagen zeitig mit 0-3 zurück und fanden keinen Weg mehr das Spiel noch zu drehen. Am Ende verlor uns Team mit 1-4.
Bereits in der 2. Minute schlug die Scheibe das erste Mal hinter Eric Hoffmann ein. Tomi Wilenius traf zum 0-1. Herne machte weiter gehörig Druck und feuerte aus allen Rohren. Die Defensive der Eiskämpfer hatte wirklich alle Hände voll zu tun und es gab wenig Entlastung. In der 11. Minute sorgte ein Fehlpass für den nächsten Gegentreffer. Markus Marsall war der Nutznießer. Nicht einmal zwei Minuten später bedankte sich Nils Liesegang artig für einen Wechselfehler der Messestädter und ließ dem bedauernswerten Eric Hoffmann keine Abwehrchance. Sven Gerike nahm nach dem 0-3 eine Auszeit: „Ich musste die Mannschaft beruhigen. Wir haben drei große Fehler gemacht und wurden dafür zurecht dreimal bestraft. Wenn wir unsere Arbeit weiter machen und konzentriert bleiben, Fehler vermeiden und Gas geben, dann wird das Spiel anders laufen als in den ersten 12 Minuten“, sagte Gerike nach dem Spiel. In der Tat gab es die ersten besseren Wechsel und erste Chancen auf einen eigenen Treffer, aber der Pausenstand lautete 0-3.
Im zweiten Drittel schien es so, als würden die Gäste dem hohen Anfangstempo Tribut zollen müssen. Oder das Leipziger Team legte noch einen Gang zu. Auf jeden Fall änderten sich die Spielanteile und die Torschussstatistik zu Gunsten der IFL. Der Knackpunkt war allerdings eine sehr ärgerliche Situation. Gleich zu Beginn des zweiten Drittels durften unsere Mannen im Powerplay ran. Ein unkonzentrierter Aufbau sorgte für Icing und Bully vor dem eigenen Tor. Dieses gewann Herne und Sebatian Moberg zog von der blauen Linie ab. Sein Schuss ging vorbei an zwei Eiskämpfern und durch Eric Hoffmann hindurch zum 0-4. „Dieses Tor darf noch viel weniger fallen als die anderen drei. Hier waren fünf Spieler nicht bereit beim Anspiel“, war die deutliche Meinung von Gerike zu der Situation. Trotzdem arbeiteten die IceFighters weiter und bekamen auch ein Übergewicht an Chancen. Björn Linda im Tor der Gäste war aber bis zur 40. Spielminute trotz großer Chancen nicht zu überwinden. Dann waren die Gastgeber am Zug. Aus dem Gewühl rutschte die Scheibe direkt Ian Farrell auf den Schläger und der konnte zum 1-4 abstauben.
Im letzten Drittel verwalteten die Gäste ihre Führung und ließen die tapfer kämpfenden Leipziger immer wieder anlaufen. Es fehlte aber die Durchschlagskraft und mit Dauer des Drittels fehlten auch die Ideen. Am Ende musste man eingestehen, dass Herne an diesem Tag nicht zu schlagen war. Sven Gerike sagte abschließend: „Mit unseren Ausfällen war von vorherein klar, dass wir offensiv und defensiv einen überragenden Tag brauchen, und das war er weder noch. Also müssen wir die Niederlage akzeptieren und weiterarbeiten.“
Einen ersten Lichtblick gab es bereits während der Woche im Training. Florian Eichelkraut, Jonas Wolter und Erek Virch standen wieder in Ausrüstung auf dem Eis. Eine Rückkehr der drei in das Spielgeschehen scheint also näher zu rücken. Marvin Miethke dürfte kommendes Wochenende auch wieder gesund sein.