Die Starbulls Rosenheim waren den Dresdner Eislöwen im dritten Spiel der Playoff-Halbfinalserie der DEL2 über 60 Minuten ebenbürtig, zogen aber erneut den Kürzeren. Norman Hauner gelang bei seinem überraschenden Comeback der frühe Rosenheimer Führungstreffer. Ein zweites Mal ließ sich der erneut souveräne Dresdner Torwart Danny aus den Birken aber nicht überwinden. Die Hausherren nutzten Rosenheimer Fehler eiskalt aus, behielten vor 4.412 Zuschauern in der Dresdner Joynext-Arena am Ende mit 4:1 die Oberhand und können nun bereits am Dienstag die Serie mit einem weiteren Sieg im ROFA-Stadion (Spielbeginn 19:30 Uhr) für sich entscheiden.
Vier Monate bestritt Norman Hauner verletzungsbedingt kein Eishockeyspiel. Beim dritten Playoff-Duell der Halbfinalserie gegen die Dresdner Eislöwen war der 33-jährige Rosenheimer Stürmer überraschend wieder mit dabei – gleich in der ersten Reihe neben C.J. Stretch und Lukas Laub. Schon beim zweiten Wechsel schlug der Rückkehrer zu. Nach einem Dresdner Scheibenverlust legte Zack Dybowski ab und Hauner versenkte eiskalt und unhaltbar ins linke Kreuzeck zur frühen Auswärtsführung (3.).
Ludwig Nirschl hätte eine Minute später den zweiten Rosenheimer Treffer nachlegen können, scheiterte aber an Keeper Danny aus den Birken. Statt 0:2 hieß es aber plötzlich 1:1. Andrew Yogan erzwang einer Rosenheimer Scheibenverlust in der Rundung und legte sofort in den hohen Slot, von wo aus Dane Fox Starbulls-Keeper Oskar Autio per Direktabnahme überwinden konnte (5.).
Im Gegensatz zu den beiden ersten Spieler der Serie waren die Starbulls in den ersten beiden Spielabschnitten das Team mit dem größeren Scheibenbesitz und der Mehrzahl an Torschüssen. In einen zweiten Torerfolg konnten die Grün-Weißen das aber nicht ummünzen. Dresdens fehlerloser Torwart stand bzw. reagierte auch bei den gefährlichsten Abschlüssen richtig. Ville Järveläinen traf statt zur erneuten Führung nur den Pfosten (31.). Auch der zehnten, zwölften und 13 Rosenheimer Überzahlsituation in dieser Serie entsprang kein Treffer.
Auf die Verliererstraße gerieten die Starbulls in der Schlussphase des zweiten Drittels durch eine Fehlentscheidung. Bei einem Dresdner Gegenstoß scheiterte Andrew Yogan an Torwart Autio. Eine regeltechnische Nachvollziehbarkeit dafür, dass die Hausherren einen Strafschuss zugesprochen bekamen, gab die Situation nicht her. Andrew Yogan war es egal, er verwandelte eiskalt zum 2:1 (38.). Die knappe Führung retteten die Eislöwen in die zweite Pause.
Wenige Momente waren im Schlussabschnitt gespielt, als sich Charlie Sarault in der neutralen Zone den Puck von Travis Turnbull abluchsen ließ. Der Kapitän der Heimmannschaft lief alleine auf Oskar Autio zu und versenkte zum 3:1 (41.). Die Starbulls riskierten nun mehr, ließen aber alle Chancen zum Anschlusstreffer ungenutzt und wurden schließlich ausgekontert. Johan Porsberger drückte die im Endeffekt noch auf Umwegen zu ihm gekommene Scheibe per Rückhand zum 4:1 ein (54.).
Danach wurde Stefan Reiter wegen eines Kniechecks mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe zum Duschen geschickt. In fünf Unterzahlminuten, zwei davon sogar mit zwei Spielern weniger, wehrten sich die Grün-Weißen gegen ein weiteres Gegentor aber erfolgreich.
„Im Großen und Ganzen haben wir gut gespielt, aber es gab zu viele Momente, in denen wir nicht playoffreif waren“, sagte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie. Am Dienstag muss seine Mannschaft nun im zweiten Heimspiel gegen die Eislöwen einen Sieg erzwingen und den ersten Dresdner „Matchpuck“ zum Einzug ins Playoff-Halbfinale abwehren. Spielbeginn im ROFA-Stadion ist am Dienstag um 19:30 Uhr.