Mit einem weiteren höchst Couragierten Auftritt, diesmal gegen Tabellenführer Red Bull München, erkämpften sich die Krefeld Pinguine einen weiteren Zähler beim 2:3 (0:0, 1:1, 1:1, 0:1) n.V.. Dabei konnten sich die Schwarz-Gelben einmal mehr auf einen überragenden Schlussmann Oleg Shilin verlassen, der hervorragende Paraden in Serie hinlegte. Die Mannschaft legte eine kampfstarke und taktisch reife Leistung hin und zeigte sich in allen Facetten des Spiels weiter verbessert. Ein Sieg gegen den großen Favoriten wäre ohne Frage möglich gewesen. Die Pinguine hielten aber auch mit dem Punkt den Anschluss an die Playoffplätze. München hingegen zeigte, mit einem ebenfalls guten Daniel Fiessinger im Tor, eine abgeklärte Partie und belegte, warum das Team erneut zu den Favoriten auf die Meisterschaft zählt.
Die Pinguine begannen gut und hatten, die ersten kleineren Chancen der Partie in der Auftaktphase, ohne allerdings final die Scheibe auf das Tor zu bringen. Selbst ließen sie keine gefährlichen Angriffe des Tabellenführers zu. Das änderte sich in der achten Minute, als die Pinguine die erste Strafzeit des Spiels bekamen. Die folgende Unterzahl brachte zwar einige Schüsse des Favoriten, insgesamt aber überstand die Mannschaft von Igor Zakharkin die Phase sicher. Insgesamt lieferten beide Teams eine taktisch disziplinierte Leistung ab, was zu einer zwar durchaus intensiven, aber insgesamt ereignisarmen Partie führte, was Torszenen anging. Die erste richtig gute Gelegenheit hatte dann in der 15. Alex Weiß für die Pinguine. Einen Schuss, der klar am Tor vorbei gegangen wäre, fälschte der Torjäger brandgefährlich ab, doch die Scheibe strich Zentimeter am Pfosten vorbei. Gefährlich wurde es drei Minuten später, als die Pinguine sich einen Fehlpass vor dem eigenen Tor leisteten, aber Zach Redmond verfehlte das von Shilin gehütete Tor knapp. So ging es nach intensiven 20 Minuten und einem konzentrierten Auftritt mit einem Zwischenerfolg, einem 0:0 gegen den Topfavoriten, in die Pause.
Die Pinguine begannen Durchgang Zwei mit einem kurzen, 23-Sekündigen, Powerplay. Und das hätte sich fast ausgezahlt, doch Jeremy Bracco und Arturs Kulda scheiterten jeweils freistehend an Fiessinger. Insgesamt aber sah der zweite Durchgang offensiv sehr viel präsentere Pinguine, die durch Laurin Braun in der 26. die nächste gute Gelegenheit hatten, doch er traf aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten. Zuvor hatte Shilin stark gegen Trevor Parkes pariert. Eine tolle Chance hatte dann in der 28. Minute Alex Blank in Überzahl. Nach starkem Solo von Lucas Lessio kam er zum Schuss, doch dieser wurde im letzten Moment geblockt, sprang dennoch Richtung Tor und Fiessinger brachte geistesgegenwärtig die Fanghand darauf. Die Pinguine aber blieben dran und kamen in der 30. zum Konter. Lessio bediente Niclas Lucenius und der leitete direkt weiter auf Arturs Kulda. Der aufgerückte Blueliner zog aus spitzem Winkel sofort ab und verwandelte mit seinem ersten DEL-Treffer für die Pinguine zum 1:0. Die Hausherren blieben jetzt auf dem Gas und hatten wenig später den nächsten guten Konter, doch Robert Sabolic scheiterte an Fiessinger. Doch dann ein Fehler im eigenen Drittel. Ein riskanter Pass von Lucenius kam nicht an und landete stattdessen auf der Kelle von Frederik Tiffels und der Nationalstürmer zog sofort ab und traf exakt neben den Pfosten zum jetzt durchaus glücklichen Ausgleich des Tabellenführers. Shilin war ohne Abwehrchance. München wurde jetzt wieder stärker, doch der Deutsch-Russe im Tor der Pinguine stand sicher. Auch eine Unterzahl unmittelbar vor der Pause überstanden die Krefelder und so ging es mit 1:1 in die zweite Pause.
Der Schlussdurchgang begann mit 40 Sekunden Unterzahl und in dieser brannte es lichterloh. Shilin hechtete ohne Schläger mehrfach kreuz und quer durch seinen Torraum und wehrte alles ab. Vor allem ein Schoner-Save gegen Austin Ortega war schon allein das Eintrittsgeld wert! Wenig später dann die Überzahl für Krefeld. Die Pinguine ließen die Scheibe gut laufen, machten viel Druck und mit 27 Sekunden auf der Uhr zog Alex Bergström ab und setzte das Hartgummi genau neben den Pfosten zur erneuten Führung. Auch für den schwedischen Neuzugang war es der erste Treffer für die Pinguine – für ihn auch das erste DEL-Tor überhaupt im zweiten Spiel. München antwortete jetzt mit wütenden Angriffen, doch auch die Pinguine kamen zu weiteren Chancen, mussten sich aber ab der 47. einer weiteren Unterzahl erwehren. Das Foul passierte im Nachgang eines weiteren überragenden Schoner-Saves des bärenstarken Shilin. Die Pinguine zeigten eine hervorragende Unterzahl, doch vier Sekunden vor Ablauf der Strafe stand plötzlich Ortega frei und zog sofort ab. Die Scheibe schlug unhaltbar für Shilin unter der Latte ein. Die Pinguine arbeiteten hart, mussten sich aber gut sechs Minuten vor dem Ende der nächsten Unterzahl erwehren. Diese war fast überstanden – zwei Sekunden standen noch auf der Uhr – da holte sich Lucenius die nächste Strafe ab. Die Pinguine fighteten und warfen sich in alle Schüsse und wenn doch eine Scheibe durchkam, war Shilin zur Stelle. So überstanden sie die kritische Situation. München drängte weiter, die Pinguine aber arbeiteten extrem hart und brachten so das Unentschieden über die Zeit. Damit war der erste Punkt gegen den turmhohen Favoriten eingefahren.
In der Overtime war die erste Chance nach rund einer Minute ein krachender Schlagschuss von Patrik Hersley, der auch 20 Sekunden später allein vor Fiessinger auftauchte, die Scheibe aber nicht am jungen Schlussmann vorbei brachte. Kurz darauf dann die nächste Chance, doch Weiß verfehlte hauchdünn. Dann aber der Gast: Zwei Minuten vor dem Ende kam München zum Konter, der Querpass kam vor das Tor, doch wieder war Shilin überragend zur Stelle. Allerdings gab es in der Szene auch eine Strafe, so dass München das Spiel mit 4 gegen 3 zu Ende spielen konnte. Die Pinguine warfen sich einmal mehr in die Scheiben, doch 28 Sekunden vor dem Ende zog erneut Ortega ab und traf zum 2:3, das aufgrund der Spielanteile und Torschüsse sicher in Ordnung geht, das aber im Zustandekommen mehr als unglücklich ist. Dennoch dürfen die Pinguine aus dem bärenstarken Auftritt weiteres Selbstvertrauen ziehen und den kommenden Aufgaben mit einer großen Portion Optimismus entgegen sehen. Weiter geht es nun am Freitag zu Hause gegen Aufsteiger Bietigheim, ehe am Sonntag die Reise nach Straubing geht.
Strafen:
Krefeld: 14
München: 6
Tore:
1:0 30. Kulda (Lucenius, Lessio)
1:1 36. Tiffels
2:1 44. Bergström (Jensen-Aabo, Bracco) PP
2:2 49. Ortega (Ehliz, Seidenberg) PP
2:3 65. Ortega (Seidenberg, Ehliz) PP