Ohne den angeschlagenen Rajala, dafür wieder mit Bosas ging man das Spiel beim amtierenden DEL2-Champion an. Von Beginn an waren die Tigers die Mannschaft, die mehr tat, die Steelers früh störten und diese damit nicht zu ihrem Spiel kommen ließen. Nachdem Newton, Bosas und Richter früh Torsteher Proske prüften, brauchten die Gastgeber sechs Minuten um zum ersten Mal Brett Jaeger zum Handeln zu zwingen – und hier war ein Missverständnis der Tigersabwehr vorausgegangen. Eine Unterzahlsituation nach acht Minuten meisterten die Tigers mit Kampf und etwas Glück. Das erste Powerplay benötigte nachher kein Glück – die Tigers kombinierten sicher durch die Zone, nahmen drei Schüsse, erkämpften sich wieder die Scheibe, bevor Kolozvary schnell durch den Slot auf den lauernden Bartosch passte und dieser die Führung für seine Farben auf die Anzeigentafel brachte.
Auch im zweiten Abschnitt wurde zunächst Proske beschäftigt. Nach wenigen Sekunden versuchte sich Mayr mit einem Weitschuss, im Nachsetzen dann noch einmal Potac und Bosas aus spitzem Winkel kurz darauf. Nach diesem Zwischensprint startete dann Hauner und konnte alleine auf Jaeger zulaufen, der jedoch glänzend reagierte – nur wenige Augenblicke später dann aber machtlos war als Swinnen ein kluges Zuspiel von Cientek nah am Tor in die Maschen bugsierte. In der Folge dann ein ausgeglichenes Spiel – Wenzel auf Seiten der Steelers und Kunz im Tigerstrikot mit Versuchen, die jeweils sichere Beute der Torsteher wurden. Zur Mitte der Partie zwei kurz aufeinander folgende Strafen, sodass die Tigers – die zuerst ins Powerplay gingen, durch eine von Järveläinen gezogene Strafe – ihrerseits dann knapp 90 Sekunden mit einem Mann weniger auskommen mussten. Nach 35 Minuten zog Järveläinen auf und davon, scheiterte aber an Proske, der allerdings gegen den goldrichtig stehenden Heatley dann keine Chance mehr hatte, als dieser die Scheibe zur erneuten Führung in den Maschen versenkte. Mehrere Chancen auf beiden Seiten machten das Spiel zunehmend spannender, ohne jedoch einen weiteren Treffer in diesem Abschnitt.
In Überzahl begannen die Tigers den Schlussabschnitt – Weller hatte sich zum Ende des zweiten Drittels nach einer Auseinandersetzung mit Kolozvary zwei Minuten eingefangen. Nach dieser – ohne große Chancen – verpufften Möglichkeit zogen die Gastgeber das Tempo an und versuchten immer mehr Druck aufzubauen, was stellenweise auch gelang. Nach 48 Minuten war es dann soweit. Hüfner nahm Maß und fand, bei nummerischer Überlegenheit, Cientek, der die Scheibe unhaltbar ins Tor abfälschen konnte. Weiter Chancen für beide Teams – Heatley, Järveläinen und Kolozvary auf Seiten der Tigers und McNeely, Caban und Swinnen auf Seiten der Steelers gingen vorbei oder wurden Beute der Torsteher, sodass die Overtime entscheiden musste.
Hier war es zunächst Bartosch, der zum Schuss kam und in der anschließenden Rückwärtsbewegung einen Steelers-Akteur im eigenen Drittel nur mit einem Foul stoppen konnte. Mit einem Mann mehr auf dem Eis brannten die Steelers ein Feuerwerk ab und nahmen Jaeger unter Beschuss, der gegen Sommerfeld und McKnight ganz stark klären konnte und zudem das Glück des Tüchtigen hatte, als Hauner den Pfosten anvisierte. Als sich alle Akteure vermutlich schon auf ein Penalty-Schießen einstellten, nahm sich Newton der Scheibe an, trug sie ins gegnerische Drittel, umfuhr noch das Tor und legte das Spielgerät mit der Rückhand – in der letzten Sekunde der Partie – ins Netz, zu wahrlich verdienten Punkten
Petri Kujala verteilte kurz nach der Partie Lob an seine Männer: „Die Jungs haben gut gearbeitet. Wir wussten, dass wir hier unter Druck geraten und das war dann auch so. Aber wir haben gerade in der eigenen Zone gut gearbeitet. Brett Jaeger hat zudem stark gehalten.“
Das nächste Heimspiel der Tigers findet am kommenden Freitag statt. Gegner ist der EHC Freiburg.
Tore:
0:1 (15.) Bartosch (Kolozvary, Heider) PP1
1:1 (23.) Swinnen (Cientek, Cabana)
1:2 (35.) Heatley (Järveläinen)
2:2 (48.) Cientek (Hüfner, Hauner) PP1
2:3 (65.) Newton (Busch, Bartosch)
Strafen: Steelers : 6 Min Tigers: 10 Min
Zuschauer: 2101