Neben Andryukhov, der bereits am Freitag erkrankt passen musste, verzichtete man in Lindau auf den ebenfalls erkrankten Vihavainen. Dafür kehrte Hinz ins Lineup zurück.
Kompromisslos und mit hohem Tempo gingen beide Mannschaften ins Spiel und suchten sofort die jeweiligen Angriffszonen. Gut gelingen und mit Erfolg abschließen konnten dies nach knapp drei Minuten die Gastgeber, die Jezovsek freistehend auf halbrechter Position hatten. Der Lindauer fackelte nicht lange und traf per Onetimer zur frühen Führung. Diese hatte nicht lange Bestand, denn nach einer Chance durch Schneider lief der schnelle Gegenzug, bei welchem Seto von Brown eingesetzt wurde und schnell die Führung egalisierte. Keine fünf Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. In der Folge schafften es beide Teams, die sich mehrfach guteMöglichkeiten herausspielen, diese aber nicht nutzen konnten, sodass es mit dem Unentschieden in die erste Pause ging.
Mit einem Unterzahlspiel, welches nach einer Hinausstellung von Bergbauer nötig wurde, ging man anfangs des zweiten Drittels wieder in die Partie. Die Gastgeber konnten jedoch kein Kapital daraus schlagen und als man wieder in voller Mannstärke auf dem Eis war, konnte Junemann die Scheibe zu Hammerbauer spitzeln, der nun die Führung für das Gästeteam auf die Anzeigentafel schrieb. Israel hatte kurz darauf Pech, als er den Pfosten anvisierte. Piskor scheitere an Geidl und Seto ebenso aus kurzer Distanz. Die starke Phase der Tigers setzte sich fort und Melnikow kam zwei Mal in kurzer Abfolge nicht an Geidl vorbei. Als Müller zwei Minuten zog, hatte man Hoffnung den „Flow“ nutzen zu können, was allerdings mit einer Strafe gegen Piskor schnell vorbei war. Eben jener Piskor war es allerdings dann, der von der Strafbank kommend die Scheibe aufnahm, loszog und kalt zum 1:3 traf. Gedanklich schon fast in der zweiten Drittelpause musste man dann jedoch einen weiteren Gegentreffer hinnehmen, als Neugebauer aus spitzem Winkel Spiewok zum 2:3 überwinden konnte.
Dieser positive Trend aus Sicht der Lindauer setzte sich nach der Pause schnell fort, als Mayer nach 47 Sekunden – kurz nach einem gewonnenen Bully in der offensiven Zone – zum Ausgleich traf. Beide Teams spielten offen weiter und kamen zu einigen Chancen, die sich erst kurz vor der regulären Spielzeit in Tore ummünzen ließen. So war es Marsall, der im Powerplay mit einer Direktabnahme in den linken oberen Torwinkel traf und damit schon fast den Sieg für seine Farben sicherte. Dass die Tigers hier etwas dagegen hatten, konnte man gut 30 Sekunden später beobachten. Brown hatte auf Seto durchgesteckt und dieser traf aus dem Halbfeld in der 59. Spielminute zum Ausgleich, sodass man beim dritten Aufeinandertreffen der Teams in dieser Spielzeit zum dritten Mal in die Overtime ging. Dass man ggf. auch zum dritten Mal ein Shootout bemühen werden müsse, lag nahe – bis Seto zum dritten Mal an diesem Abend einnetzte und genau eine Sekunde vor Ablauf der Spielzeit den Zusatzpunkt für sein Team sicherte.
„Ich bin sehr zufrieden mit den beiden Punkten. Wir haben inzwischen sehr viel geändert. Haben viel Selbstvertrauen und lassen die Köpfe nicht mehr hängen. Heute haben wir wieder gut und hart gearbeitet. Das spiel hat Spaß gemacht, auch wenn es sehr eng war“ , resümierte Larry Suarez im Anschluss an die Partie.
„Im ersten Drittel haben wir klasse Eishockey gesehen. Das Tempo war hoch und wir mussten gleich hellwach sein. Im zweiten Drittel waren wir nicht wirklich anwesend. Sind defensiv geschwommen, haben aber einen Weg zurückgefunden. Die Moral ist absolut da. Wir schießen dann das 4:3 und kriegen kurz darauf das 4:4. Das kann passieren. In der Verlängerung waren wir zu offen. Das müssen wir schlauer spielen aber insgesamt können wir darauf aufbauen“, so Michal Baindl für die Islanders.
Für die Tigers steht das nächste Heimspiel am kommenden Freitag an, wenn der EV Füssen in den Tigerkäfig kommt. Bully ist um 20:00 Uhr. Das Team wird bei dieser Partie in extra gestalteten Weihnachts-Trikots auflaufen, die man während der kommenden Woche noch vorstellen wird.