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Ι-Ζ
(1:1) - (4:0) - (0:1)
22.10.2024, 01:30 Uhr

Toronto dreht im Mitteldrittel auf

Beim 5:2-Heimsieg gegen die Lightning sorgt Toronto im zweiten Abschnitt für die Entscheidung

Þ22 Oktober 2024, 11:37
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Toronto Maple Leafs

Die Toronto Maple Leafs wollten nach der 1:4-Heimniederlage gegen die New York Rangers offenbar ein Zeichen setzen vor den eigenen Fans. Das ist ihnen gelungen. 5:2 besiegte die Mannschaft von Trainer Craig Berube am Montag (Ortszeit) in der heimischen Scotiabank Arena die Tampa Bay Lightning und zeigte damit eine entsprechende Reaktion auf die Partie gegen die Rangers. Für die Gäste aus Florida war es die zweite Auswärtspleite in Serie. Bei Toronto ragte einmal mehr William Nylander heraus. Entscheidend war das zweite Drittel.

Es gibt so Abende, da funktioniert, na ja, vielleicht nicht alles, aber vieles. Die Maple Leafs erwischten so einen Abend im Spiel gegen die Gäste aus Florida. Auch die Lightning hatten ihr vorheriges Spiel abgegeben, 4:5 bei Tim Stützle und den Ottawa Senators verloren.

Nylander eröffnet Torreigen

Toronto konnte sich einmal mehr auf seine Stars im Team verlassen. Aber auch die Jungs aus den hinteren Reihen wussten, sich in Szene zu setzen. Der bestimmende Spieler auf dem Eis war Nylander. Er glänzte mit zwei Toren und einer Vorlage. Nach sechs Partien in der noch jungen Saison hat er nun fünf Tore und zwei Assists (sieben Punkte) auf dem Konto. Nylander eröffnete auch den Torreigen, als er nach knapp vier Minuten einen Pass von Max Domi im hohen Slot direkt nahm und Andrei Vasilevskiy im Tor der Lightning keine Chance ließ.

Die Gäste waren im ersten Drittel nicht das schlechtere Team. Sie hatten sogar mit elf Torschüssen drei mehr als Toronto. Einen dieser elf Versuche verwertete Nicholas Paul zwölf Minuten nach Nylanders Treffer zum Ausgleich. Herausragend dabei war allerdings die Vorarbeit. Victor Hedman spielte einen langen Flippass an die gegnerische blaue Linie, wo Paul die Scheibe aufnahm und dann zum zwischenzeitlichen Ausgleich einschob. Maple Leafs-Keeper Anthony Stolarz, der am Ende 32 Saves auf dem Konto hatte, und Verteidiger Simon Benoit versuchten im Verbund alles, dass die Scheibe nicht über die Linie ging, aber vergebens. Am Ende drückte Benoit die Scheibe sogar noch über die Linie.

Kein Vorwurf von Stolarz

Einen Vorwurf gab es vom Keeper deswegen aber nicht. „Da denkt man gar nicht dran. Das ist eben ein Teil des Spiels. So etwas passiert. Benoit versucht in der Szene einfach alles. Und dann ist es einfach ein Moment, in dem schlechte Dinge passieren. Als Torwart blendet man das aus und konzentriert sich auf den nächsten Schuss“, beschrieb Stolarz die Szene.

Das Unheil nahm für die Gäste im zweiten Drittel seinen Lauf. Das gaben sie mit 0:4 ab. Kurios: Auch hier hatte Tampa mit 16:11 Schüssen wieder ein optisches Übergewicht. Treffer gelangen allerdings nur den Gastgebern. Auston Matthews sorgte in Überzahl für die erneute Führung der Maple Leafs (22.). Für Torontos Superstar war es der dritte Saisontreffer und auch das dritte Tor im dritten Spiel in Folge, womit Matthews endgültig alle möglichen aufkeimenden Diskussionen über eine mögliche Ladehemmung nach ein paar torlosen Partien zum Saisonstart zum Verstummen gebracht haben dürfte.

Pacioretty gibt richtige Antwort

Als Nylander ein paar Minuten später auf 3:1 (28.) und gleich darauf Max Pacioretty sogar auf 4:1 erhöhte (30.), war die Partie fast schon entschieden. Bei Pacioretty dürfte da auch eine gute Portion Genugtuung dabei gewesen sein, hatte ihn doch der Coach in den beiden vorangegangenen Partien nicht berücksichtigt. Healthy scratch – diese Rolle im Kader nimmt kein Spieler gerne ein. Erst recht nicht, wenn man, wie der US-Amerikaner, schon über 900 NHL-Spiel in seiner Vita vorweisen kann. Gegen Tampa Bay bekam er 12:21 Minuten Eiszeit und sammelte mit seinem Treffer Argumente für weitere Einsätze.

Paciorettys Treffer war gleichbedeutend mit dem Ende des Arbeitstags von Vasilevskiy. Lightning-Coach Jon Cooper erlöste den Russen Mitte des zweiten Drittels, nachdem sein Keeper bei 14 Schüssen viermal hatte hinter sich greifen müssen. Jonas Johansson übernahm für Vasilevskiy und kam auf 14 Saves. Am grundsätzlichen Vertrauen des Trainers in seine Nummer eins ändert dieser Abend aber nichts. „Es hat nach einem dieser speziellen Abende ausgesehen. Ich glaube, man kann es an den Fingern einer Hand abzählen, wie oft ich ihn in unserer gemeinsamen Karriere mitten im Spiel vom Eis geholt habe“, meinte Cooper in Richtung des Russen. Johansson habe in dieser Saison noch keinen Einsatz gehabt. Aus Sicht des Trainers sei es an der Zeit gewesen, ihn zu bringen und Vasilevskiy eine Pause zu gönnen.

Stolarz stark gegen Guentzel

„Jedes Mal, wenn wir einen Fehler gemacht haben, haben sie ihn ausgenutzt“, haderte Cooper. Exemplarisch dafür zog er Paciorettys Treffer heran, dem ein Scheibenverlust von Conor Geekie in der Angriffszone vorausgegangen war. „Es war einfach einer dieser Abende. Wenn ich mir Paciorettys Tor ansehe, denke ich mir, dass der Abend so für uns verlaufen ist. Das passiert, wenn man 82 Saisonspiele hat. Es ist nur blöd, wenn es schon in Spiel fünf passiert.“

Oft geht nach solch einem Torwartwechsel ja noch ein Ruck durch ein Team. Und fast hätten die Gäste auch noch verkürzt und die Partie etwas enger gestaltet. Aber Jake Guentzel konnte den Puck nicht über die Linie drücken. Stolarz zeigte in dieser Szene eine großartige Parade und bekam dafür auch entsprechend Lob von den Kollegen. „Das war vielleicht schon einer der spektakulärsten Saves des Jahres. Das war heute unglaublich, was er geleistet hat. Er war ein sicherer Rückhalt für uns“, lobte Nylander Stolarz, für den es der vierte Start in Folge war. Hinzu kam für die Gäste, dass sie in dieser Phase eine zweiminütige doppelte Überzahl nicht nutzen konnten. Und so war das 5:1 durch Matthew Knies wenig später der endgültige Todesstoß für die Gäste. Passenderweise rannten sich in der Entstehung des Treffers zwei Lightning-Spieler in der neutralen Zone gegenseitig um, sodass Knies freie Bahn hatte.

Brayden Point sorgte in Überzahl knapp fünf Minuten vor dem Ende noch für etwas Ergebniskosmetik. Aber auch dieser Treffer verhinderte nicht, dass die Lightning im nächsten Spiel richtig gefordert sind. Sie schließen bereits am Dienstag bei den New Jersey Devils diese drei Partien umfassende Auswärtstour ab, bevor es zu drei Partien in die heimische Amalie Arena geht. Minnesota, Washington und Nashville sind dann die Gegner.

Die Maple Leafs sind ebenfalls am Dienstag schon wieder im Einsatz. Sie müssen bei den Columbus Blue Jackets ran, ehe es zu Hause gegen die St. Louis Blues, das ehemalige Team von Coach Berube, geht. Nach der Leistung und dem Ergebnis gegen die Lightning können die Maple Leafs die kommenden Aufgaben aber mit etwas breiterer Brust angehen.

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