Die Ravensburg Towerstars haben am Sonntagabend gegen die Dresdner Eislöwen einen letztlich verdienten 3:1 Heimsieg eingefahren. Nachdem das Spiel im ersten Abschnitt noch fehlerbehaftet war, lief es danach deutlich besser und ein Treffer in doppelter Überzahl sorgte für die nachhaltige Wende.
Die Towerstars, die abgesehen vom Tausch der Torhüter mit gleicher Aufstellung wie am Freitag in Bietigheim aufliefen, hatten einen vielversprechenden Start. Rund dreieinhalb Minuten waren gespielt, da zappelte das Spielgerät zum 1:0 im Netz der Gäste. Robbie Czarnik bediente mit einem starken Diagonalpass auf die rechte Seite den freigelaufenen Sam Herr, und dessen noch ganz leicht abgefälschte Direktabnahme schlug unter der Latte ein.
Doch die Dresdner Eislöwen, die zwar mit ihrem neuen Trainer Niklas Sundblad, aber noch ohne die Spieler-Neuzugänge aufliefen, hatten nur 77 Sekunden später die Antwort parat. Nachdem den Oberschwaben hinter dem eigenen Tor gleich zwei fatale Fehler unterlaufen waren, bedankte sich der frei stehende Ex-Towerstars Stürmer Yannick Drews mit dem 1:1 Ausgleich. Dieser Gegentreffer schmeckte den Towerstars überhaupt nicht. Gegen die früh vorcheckenden Eislöwen-Stürmer fanden sie in der Folgezeit nur selten das Rezept zum effektiven Spielaufbau und auch wenn sie erfolgreich in die gegnerische Zone kombinieren konnten, resultierten nur bedingt gefährliche Torchancen.
Auch im eigenen Drittel wirkten die Towerstars fehleranfällig und nervös. Dass es mit einem ausgeglichenen Spielstand in die erste Pause ging, war durchaus glücklich, denn Dresden verbuchte in den ersten 20 Minuten einen Latten- sowie zwei Pfostentreffer.
Im zweiten Abschnitt sollte sich das Spiel der Towerstars aber verbessern. Die Scheiben kamen jetzt deutlich schneller und präziser durch die neutrale Zone und es war auch mehr Tempo im Spiel. Janick Schwendener im Tor der Gäste hatte jetzt mehr zu tun als zuvor. Gegen die nun agiler wirkenden Towerstars mussten die Elbstädter ab der 29. Minute auch verstärkt Strafzeiten ziehen. In der 30. Minute erwischte es Jussi Petersen wegen Haltens, der konnte die Strafbank zwar ohne Gegentreffer wieder verlassen, die Towerstars hatten sich während der zwei Minuten allerdings richtig warmgespielt. Auch beim nachfolgenden Spiel 5 gegen 5 zogen die Towerstars weiterhin ein druckvolles Powerplay auf, der Führungstreffer lag förmlich in der Luft. Dieser fiel dann viereinhalb Minuten vor der zweiten Pause, als gleich zwei Dresdner Spieler auf der Strafbank saßen.
Die Schlinge der 5 gegen 3 Überzahl zog sich immer enger und Robbie Czarnik traf mit einem lange verzögerten Handgelenkschuss im Slot zum viel umjubelten 2:1. Weitere Chancen der Towerstars im Anschluss parierte Schwendener und hielt sein Team somit im Spiel. Es war klar, dass die Gäste im Schlussabschnitt wieder härter und aggressiver aus der Kabine kommen würden, aber die Towerstars waren gut darauf vorbereitet. Mit taktischer Disziplin in allen Spielfeldzonen hielten sie die Gäste meist vom gegnerischen Tor fern und was dennoch durchkam, war Beute des aufmerksamen Towerstars Keepers Nico Pertuch. Die Chance zur Vorentscheidung eröffnete sich in der 48. Minute bei einer weiteren Strafzeit der Gäste, hier konnte sich allerdings der Eislöwen-Torhüter auszeichnen.
Auch das ungenutzte Powerplay nahm auch Zeit von der Uhr, letztlich verwalteten die Ravensburger Cracks das Spiel clever bis in die Schlussphase hinein. Als der Gäste-Keeper nach mehrfachen Versuchen doch für einen sechsten Feldspieler Platz machen konnte, war die Sache schnell erledigt. Nach nur wenigen Sekunden kam Charlie Sarault an der eigenen blauen Linie an die Scheibe, lief noch ein paar Schritte und sorgte dann mit dem Schuss ins leere Tor für die endgültige Entscheidung.
„Dresden ist eine läuferisch starke Mannschaft, wir hatten da anfangs so unsere Probleme. Aber ab dem zweiten Drittel lief es dann deutlich besser, und das Überzahltor war letztlich der Impuls für die endgültige Wende“, sagte Towerstars Coach Gergely Majoross nach dem Spiel.