Nach dem, von beiden Teams äußerst temporeich geführten, ersten Drittel nehmen die Roosters eine verdiente 1:0-Führung durch Thomas mit in die Kabine. Die gastgebenden Adler können zwar mehr Schüsse für sich verzeichnen, die Roosters hingegen sind das Team mit den etwas gefährlicheren Abschlüssen, die Führung für die Blau-Weißen geht nach den ersten 20 Minuten durchaus in Ordnung. Auch im Mittelabschnitt liefern beide Teams auf Playoff-Niveau ab. Nachdem Cornel und Osburn die Iserlohner Führung auf 3:0 ausbauen können, kommt Mannheim durch Esposito zum ersten Treffer. Nach 40 Minuten lautet der Spielstand Mannheim 1, Iserlohn 3. Im Schlussabschnitt hielten die Sauerländer die Gastgeber, auch dank eines überragenden Andy Jenike, über weite Teile in Schach, doch kurz vor dem Ende sorgte Gawanke mit seinem Powerplay-Tor zum 2:3 noch einmal für Spannung, doch aufopferungsvoll kämpfende Roosters können sich einen wichtigen Auswärtssieg sichern.
Keine Minute war in der Partie gespielt, da konnten schon beide Teams gefährliche Abschlüsse für sich verbuchen. Erst schoß Thomas nach einem Lupf-Pass über das Tor, kurz darauf verzog Osburn nach einer Vorarbeit über Boland und dann prüfte Hännikäinen Roosters-Goalie Jenike das erste Mal. Die Adler waren auch in der Folgezeit das etwas aktivere Team und kamen zu einigen Abschlüssen, die jedoch allesamt kein Problem für Jenike darstellten, doch auch die Roosters kamen zu ihren Offensivaktionen. Nach einem Bullygewinn in der Mannheimer Zone setzte Osburn Gersich auf dem rechten Flügel ein und leitete an Thomas, der die entscheidenden Zentimeter Platz hatte und den Puck per Direktabnahme zur 1:0-Führung in den Winkel schweißte (6:30). Mannheim hielt das Tempo weiterhin hoch, kamen damit zu einigen Abschlüssen, so musste Jenike einen Schuss von Gilmour mit der Fanghand abwehren (10.). Doch auch die Roosters, die zwischenzeitlich auf Ziegler und Virtanen verzichten mussten, waren stark im Forechecking, suchten immer wieder ihre Kontergelegenheiten und hatten ihrerseits durch Dal Colle noch zwei weitere hochkarätige Chancen. Zuerst nutze Jentzsch einen Wechselfehler der Adler aus und setze den Kanadier ein, doch Dal Colle schoß haarscharf vorbei (15.) und Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels brachte die #91 nach einem Solo die Scheibe nicht scharf genug aufs Tor (19.).
Turbulent blieb es auch im mittleren Spielabschnitt, in dem die Roosters einen Auftakt nach Maß erwischten. An der Bande erarbeitete sich Dal Colle den Puck und brachte die Scheibe in den Slot, dort stand Cornel mit dem Rücken zum Tor komplett frei, dieser machte eine Drehung und schlenze die Scheibe über Brückmanns Schulter hinweg zum 2:0 ins Tor (20:45). Doch Mannheim blieb weiter dran und Jenike schnappte Michaelis ein sicher scheinendes Tor mit der Fanghand weg (25.). Kurz darauf musste Plachta bei den Adlern auf die Strafbank und gab den Roosters damit die erste Powerplay-Chance der Partie. Hier agierten die Roosters weiter durchdacht, hatten durch Thomas, der einen Abpraller nach einem Ugbekile-Schuss die Scheibe nicht scharf aufs Tor bekam, die größte Möglichkeit, konnten sich aber nicht mit einem Tor belohnen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, dachte sich dann wohl Zach Osburn und schoß nach einer Kombination über Cornel und Dal Colle zum 3:0 in den Winkel (30:14). Kurz darauf war Jenike das erste Mal an diesem Abend geschlagen, als er von Esposito ausgeguckt wurde und dieser zum 1:3 einnetzen konnte (32:07). Nun waren die Adler endgültig aufgewacht und die Sauerländer wurden ein wenig zu passiv. Die Hausherren schnürten die Blau-Weißen über weite Phasen in deren Zone ein und setzten Andy Jenike einem wahren Dauerfeuer aus. Dieser gab sich jedoch keine weitere Blöße und hielt sein Team in dieser Phase eindeutig in der Partie. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es Cornel, der wieder für Gefahr vor Brückmanns Tor sorgte (35.). Die Sauerländer waren nun wieder besser im Spiel, konnten die Partie bis zum Ende des Drittels wieder ausgeglichen gestalten und hatten durch Boland sogar noch eine weitere gute Tormöglichkeit (38.). Es blieb jedoch nach 40 Minuten beim 3:1 aus Iserlohner Sicht, sicher etwas glücklich, aufgrund des couragierten Auftritts aber keinesfalls unverdient.
Mannheim tauschte zum Schlussabschnitt den Keeper, nun hütete Gravel das Adler-Gehäuse und investierte, wenig überraschend, wieder enorm viel. Dieses Mal wurden die Waldstädter jedoch nicht zu passiv und hielten die Adler gut in Schach und kamen auch immer mal wieder nach schnellem Umschaltspiel zum Abschluss. Gersich verpasste in der 47. Minute eine mögliche Vorentscheidung nur knapp. Sekunden später sprang Jentzsch der Puck über die Kelle. Auch wenn es nun weniger temporeich zuging, agierten beide Teams weiterhin absolut auf Playoff-Niveau.
Zwar hatte Mannheim teilweise ein großes optisches Übergewicht und schloss auch weiterhin häufig ab, doch die Iserlohner agierten in der Defensive clever – und hatten einen Jenike in Topform. Den Adlern gelang es mit fortlaufender Spieldauer nicht mehr so häufig, längere Druckphasen zu entwickeln und in der Defensive mussten die Gastgeber auf Konter der Roosters achten, die insbesondere im Forechecking weiterhin durchdacht agierten, so scheiterte Jentzsch nach einem weiteren gefährlichen Break nur knapp (55.). MacInnis hatte für die Adler den Anschluss auf dem Schläger, doch wieder war Jenikes Fanghand zur rechten Zeit an Ort und Stelle (56.). Mannheim riskierte alles, zog drei Minuten vor dem Ende den Goalie und provozierte die erste Strafe gegen die Roosters – und Gawanke sorgte mit dem 2:3 für weitere Spannung und erhöhten Puls im Lager der Blau-Weißen (59:04). Jedoch wehrten sich die Roosters weiter mit Mann und Maus und brachten diesen enorm wertvollen Auswärtssieg über die Zeit.