Weiter geht´s in der eng getakteten englischen Woche: Zum Abschluss von fünf Spielen in neun Tagen erwarten die EV Lindau Islanders am Freitag (22. November / 19:30 Uhr) in der heimischen BPM-Arena die EHF Passau Black Hawks, ehe es am Sonntag (24. November / 17 Uhr) zu den aktuellen Tabellenführern der Bietigheim Steelers geht.
Zum Heimspiel an diesem Wochenende erwarten die EV Lindau Islanders einen in den letzten Jahren immer sehr unangenehmen Gegner, denn es kommen die EHF Passau Black Hawks. Das Ziel gegen einen direkten Konkurrenten um die Playoff-Plätze muss aber ganz klar sein, die Punkte am Bodensee zu behalten und so auch den Gegner auf Abstand zu halten.
Einfach werden es die Lindauer aber auch gegen die Black Hawks nicht haben, zu ausgeglichen ist die Oberliga Süd in diesem Jahr. Und auch wenn im ersten Aufeinandertreffen Ende September ein 6:3-Sieg für die Islanders auf der Anzeigetafel stand, war das Spiel enger als das Ergebnis am Ende vermuten ließ. Als das Spiel nämlich im letzten Drittel auf des Messers Schneide stand, erlaubte sich ein Passauer Spieler eine völlig unnötige und vor allem unfaire Aktion gegen Lindaus Damian Schneider. Völlig zurecht musste der Passauer Akteur dann mit einer Matchstrafe das Eis verlassen. Die fünfminütige Überzahl nutzten die Lindauer aber eiskalt und machten schlussendlich den berühmten Deckel drauf.
Bei Passau schlugen die Sommereinkäufe, die allesamt über viel Erfahrung verfügen, ein. Denn der 42 Jahre alte Andrew Schembri, der vom DEL2-Meister Regensburg kam, führt die interne Scorerliste mit 23 Punkten nach 16 Spielen an. Ihm folgt der gleichaltrige und ebenfalls neu verpflichtete René Röthke mit 18 Punkten. Zudem sind der Lette Arturs Sevcenko, der einst bei den Islanders spielte, und Nicolas Sauer zwei sehr gefährliche Offensivkräfte. In der D-Cup-Pause verstärkte man sich zudem mit dem Kanadier Carter Popoff, der in Passau kein Unbekannter ist. Er ersetzt Jakub Cizek, der aufgrund einer sehr schwerwiegenden Schulterverletzung seine Karriere in jungem Alter beenden musste.
Die Islanders sind also gewarnt, wenn sie am Freitag auf einen wahrscheinlich wieder sehr körperlich spielenden Gegner treffen. Den Kampf und die Leidenschaft müssen die Mannen vom Bodensee annehmen, aber selbst von der Strafbank fernbleiben. Die Chancen vor dem gegnerischen Tor sollten eiskalt genutzt werden und auch in möglichen Powerplaysituationen sollten die Islanders abgeklärt agieren. Die Lindauer, laut Statistik als eines der fairsten Teams der Liga, treffen auf die aktuell „unfairste“ Mannschaft der Liga.
Am Sonntag wartet dann noch ein extrem harter Brocken auf die Islanders, denn dann müssen die Inselstädter das erste Mal in dieser Spielzeit zu den Steelers nach Bietigheim. Diese übernahmen am Dienstag im direkten Duell mit dem Deggendorfer SC, dank einem knappen 2:1-Sieg im Penaltyschießen, nämlich die Tabellenführung.
Auch wenn den EV Lindau Islanders am zweiten Spieltag im Heimspiel ein Husarenstück gelang und der DEL2-Absteiger mit 5:4 besiegt werden konnte, gehen die Baden-Württemberger dennoch als klarer Favorit in dieses Spiel. Dass man gegen die Topteams der Liga zudem bisher meist sehr stark agierte, dürfte den Lindauern zusätzliches Selbstvertrauen geben, wenn es am Sonntag ins Ellental geht.
Mit Olafr Schmidt und Ex-Islanders-Goalie David Zabolotny haben die Steelers auf der Torhüterposition ein extrem starkes Duo. Die besten Feldspieler im Team des DEL2-Absteigers ist das tschechische Duo aus Marek Racuk und Erik Nemec. Sie sind die aktuellen Topscorer der Steelers. Ihnen folgt Alexander Preibisch und in der Folge einige weitere Spieler mit fast identischen Scorerzahlen. Man sieht also erneut, dass die Bietigheimer ein enorm ausgeglichenes Team aufbieten. Da muss für die Islanders schon alles optimal laufen, um etwas Zählbares zu mit nach Hause nehmen zu können. Wenn man aber 60 Minuten konzentriert arbeitet, vor dem Tor nicht lange fackelt und auch defensiv kompakt steht, ist eine solche Überraschung wie im September womöglich wieder möglich.