Die Zeit „zwischen den Jahren“ ist traditionell geprägt von viel Eishockey. So müssen auch die Selber Wölfe aktuell im 2-Tages-Rhythmus aufs Eis, um sich mit ihren Gegnern in der DEL2 zu messen. Am Samstag um 18:30 Uhr gastiert mit den Kassel Huskies eines der Top-Teams der Liga in der NETZSCH Arena, ehe es am Montag um 19:30 Uhr – ebenfalls zu Hause – gegen den EV Landshut geht. Die Niederbayern werden von etwa 650 Fans begleitet, was einen stimmungsgeladenen Jahresausklang in der NETZSCH Arena verspricht.
Wie schon beim Spiel in Regensburg zogen die Selber Wölfe auch zuletzt in Kaufbeuren viel mehr Strafen als der Gegner. Ein Umstand, der wahrscheinlich beide Male einen möglichen Sieg kostete. Selbs Goalie Michel Weidekamp fand für das Verhalten seiner Vorderleute nach dem Spiel in Kaufbeuren bei Sportdeutschland TV deutliche Worte:
„Wir ziehen zu viele Strafen. Anstatt die Beine zu bewegen, machen wir dauernd Stockschläge. Wir machen es dem Gegner einfach. Wenn du das halbe Spiel in Unterzahl spielst, hast du keine große Chance, das Spiel zu gewinnen.“
Dabei hatte am Donnerstag kurz vor Spielbeginn vieles positiv ausgesehen bei den Wölfen: Luis Marusch, Tim Heyter und Mark McNeill waren nach Verletzungen ins Lineup zurückgekehrt, die fraglichen Spieler alle einsatzbereit. Doch bereits in der zweiten Spielminute nahm das Unheil durch den erneuten verletzungsbedingten Ausfall von Mark McNeill seinen Lauf, und schnell musste man einem 3-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Obwohl man zwischenzeitlich nochmal bis auf ein Tor herankam, gab es für die Selber Wölfe wieder einmal nichts Zählbares mitzunehmen. Für die kommenden Partien muss das Motto lauten, die Strafbank zu meiden, defensiv stabil zu stehen, das Powerplay zu verbessern und offensiv für mehr Torgefahr zu sorgen. Vielleicht kann hierzu Neuzugang Brent Raedeke beitragen, der am Samstag gegen Kassel sein Debüt geben wird.
Die Gegner
Mit den EC Kassel Huskies gastiert am Samstag eines der Top-Teams der DEL2 in der Selber NETZSCH Arena. Auch in dieser Saison wollen die Hessen unbedingt in die DEL aufsteigen. In den letzten Jahren wurden sie – jeweils nach der Hauptrundenmeisterschaft – in den Playoffs gestoppt. Heuer dominieren die Schlittenhunde bislang die Liga nicht wie gewohnt. Doch vielleicht teilen sich die Nordhessen um ihren Topscorer Tristan Keck (24 Tore und 11 Vorlagen) diesmal die Saison anders ein und steuern dann in den entscheidenden Playoffs auf ihren Saisonhöhepunkt zu. Kassel kann auf einen durchweg stark besetzten Kader zurückgreifen, so kämpfen zwischenzeitlich fünf Importspieler um die vier freien Plätze im Lineup. Die Specialteams des Tabellendritten erreichen mit einer Powerplayquote von 21 Prozent sowie einem Penalty-Killing von 86,1 Prozent Werte, von den die Selber Wölfe nur träumen können. Während die Selber Wölfe nur eines ihrer letzten sechs Partien gewinnen konnten, sieht es bei den Huskies genau andersherum aus: Fünf Siege stehen einer Niederlage gegenüber. In den bisherigen Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison gelang den Porzellanstädtern kein einziger Treffer. Mit 3:0 bzw. 4:0 setzten sich die Nordhessen zweimal durch. Die Schlittenhunde werden bei ihrem Gastspiel in Selb voraussichtlich auf die Unterstützung Keussen (verletzt) als auch Sager (U20-WM) verzichten müssen.
Denkbar knapp verloren die Selber Wölfe Anfang Dezember ihr Auswärtsspiel beim EV Landshut mit 2:3. Dies war das bislang einzige Kräftemessen der beiden Kontrahenten in dieser Saison. Der Altmeister aus Niederbayern bastelt nicht nur schon emsig am Kader für die kommende Saison – so wurden zuletzt die Verträge mit Topscorer Tor Immo (11 Tore, 20 Vorlagen) als auch mit Goalie Jonas Langmann verlängert – sondern hat in Sachen Import-Spieler noch einmal nachgelegt: US-Boy Nick Hutchison soll der EVL-Offensive zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. Acht Punkte aus den letzten sechs Partien konnte der EVL mitnehmen, die letzten beiden Partien verlor man jeweils mit einem Tor Unterschied jeweils auswärts beim EC Bad Nauheim und bei den Lausitzer Füchsen. Ein Faktor wird am Montagabend auch die Zuschauerkulisse in der NETZSCH Arena sein: 650 Fans werden aus Niederbayern den Weg in die Porzellanstadt antreten und – ebenso wie das heimische Publikum – für ordentlich Stimmung sorgen. Ähnlich wie die Selber Wölfe hat auch der EV Landshut mit einer langen Verletztenliste zu kämpfen. Zitterbart, Rogl, Mayenschein, Doremus (alle verletzt), sowie die U20-Nationalspieler Schwarz, Seidl und Brandl stehen allesamt nicht zur Verfügung.
Lineup
Neben Donát Péter (Saisonaus), Richard Gelke (unbestimmte Zeit) und Lukas Koziol (voraussichtlich bis Jahresende) wird erneut Mark McNeill verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen können. Der Kanadier zog sich nach einem heftigen Einschlag in die Bande im Spiel gegen Kaufbeuren eine Oberkörperverletzung zu. Hinter dem Einsatz von Marco Pfleger steht erneut ein Fragezeichen. Ebenso in beiden Spielen nicht dabei sein wird der gesperrte Carson McMillan, der erst wieder im Januar gegen die Blue Devils Weiden wieder zum Einsatz kommen darf. Freuen dürfen sich alle Wölfe-Fans hingegen auf Brent Raedekes Debüt im Wölfe-Dress am Samstag gegen Kassel.