Der HCD hat am Dienstagabend zuhause die hochstehende, temporeiche und intensive Partie gegen den EV Zug mit 4:5 nach Penaltyschiessen verloren. Bis 167 Sekunden vor Ablauf des dritten Drittels hatten die Bündner mit 4:2 geführt.
Die 6547 Zuschauer erlebten in der ausverkauften zondacrypto-Arena nicht nur eine spektakuläre Partie, sondern auch ein spezielles Duell an der Bande. Weil Zugs Headcoach Dan Tangnes nach einer Rückenoperation pausieren muss, stand dessen Assistent Michael Liniger in leitender Funktion im Einsatz. Liniger ist beim EVZ seit Sommer 2023 als Assistenzcoach der Nachfolger von Josh Holden, der damals als Cheftrainer zum HCD wechselte.
Beide Mannschaften schlugen von Beginn weg ein sehr hohes Tempo an. Wegen beidseits grosser taktischer Disziplin dauerte es gleichwohl sechs Minuten, ehe Rico Gredig zur ersten guten Davoser Chance kam. Danach gerieten die beiden Torhüter immer mehr in den Mittelpunkt. Gleich zwei Mal parierte HCD-Goalie Sandro Aeschlimann gegen Dario Simion mirakulös. Nichts zu halten gab es auf der Gegenseite für Zugs Leonardo Genoni aber in der 12 Minute. Nach einem öffnenden Pass von Filip Zadina traf Chris Egli präzis zum 1:0. 86 Sekunden später doppelte die HCD-Ausländerlinie nach. Simon Ryfors passte zu Matej Stransky. Der Tscheche schoss sofort, und den Abpraller von Genoni verwertete Adam Tambellini sicher. Beidseits prägten diverse Angriffsszenen die intensive Partie. Weitere Tore gab es im Startdrittel jedoch nicht.
Im Mittelabschnitt dauerte es dann nur 112 Sekunden, bis Simion die kleine Lücke in der dichten Davoser Abwehr fand und zum 1:2 einschoss. Und für die Gäste kam es noch besser. Andreas Wingerli eilte nach einem Pass von Daniel Vozenilek den zu weit aufgerückten Bündnern davon. Diese Chance zum Ausgleich liess sich der EVZ-Center nicht nehmen (26.). Die Platzherren liessen sich deswegen nicht aus dem Konzept bringen. Im ersten Powerplay der Partie schoss Tino Kessler mit einem platzierten Handgelenkschuss die Blaugelben wieder in Führung. Die Davoser verpassten es in der Folge, bei drei weiteren kleinen Strafen gegen Zug den Vorsprung zu erhöhen.
Das holte Tambellini in der 43. Minute nach. Nach einem kuriosen Puckabpraller konnte der HCD-Kanadier allein auf Genoni losziehen, und er versenkte den Puck sicher zum 4:2 im Netz. Damit war die Zuger Aufholjagd endgültig lanciert. Sie fiel energisch aus. Die Davoser verteidigten sich lange sehr geschickt. 167 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels gelang Wingerli aber doch noch der Anschlusstreffer. Danach kassierten kurz hintereinander Davyd Barandun und Calle Andersson je zwei Strafminuten. In doppelter Überzahl lenkte Vozenilek nach 58:55 Spielminuten einen Schuss von Lino Martschini unhaltbar zum 4:4 ins Davoser Tor ab.
Weil die Verlängerung torlos blieb, musste die Entscheidung im Penaltyschiessen fallen. In dieser Kurzentscheidung traf für den HCD nur Stransky als erster Schütze. Auf der Gegenseite sicherten Lino Martschini, Gregory Hofmann und Sven Senteler den Zugern mit ihren Treffern den Zusatzpunkt.