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Morgen geben die Eispiraten Crimmitschau ihre Visitenkarte in der Nordhessen Arena ab. Das Team von Cheftrainer Jussi Tuores ist nach der erfolgreichsten Spielzeit der Vereinsgeschichte nicht gut in die aktuelle Spielzeit gestartet. Lediglich vier Punkte konnten in den ersten neun Begegnungen errungent werden. Assistenz-Coach Sebastian Becker sagte vor knapp zwei Wochen dazu: „Bisher haben wir keinen Weg gefunden, über volle 60 Minuten das Eishockey zu spielen, das wir spielen wollen. Das bedeutet auch, dass wir die Fehler, die wir machen, korrigieren und auf Dauer abstellen müssen.“
Ausgerechnet gegen unsere Huskies fuhren die Westsachsen am dritten Spieltag den einzigen Sieg (3:1) in der Frühphase der Saison ein. Nachdem Tristan Keck die Nordhessen in der sechsten Minute im Sahnpark in Führung gebracht hatte, konnten die Eispiraten, mit Treffern durch Lindberg, Zikmund und Smith, die Partie drehen. Es blieb der einzige Punktgewinn, neben der 3:4-Niederlage nach Verlängerung, zum Saisonauftakt gegen die Ravensburg Towerstars, bis zum 10. Spieltag. Nach der zweiten Derby-Pleite binnen 48 Stunden Anfang Oktober hörte man die Anhänger des Clubs zum ersten Mal von einer Krise sprechen. Die tolle Stimmung im „Kunsteisstadion am Sahnpark“, dessen 60-jähriges Bestehen von den Fans mit einer tollen Choreografie gefeiert wurde, war nach der 1:4-Niederlage gegen die Dresdner Eislöwen dahin.
Nach sechs „Nullnummern“ in Folge setzten sich die Jungs um Kapitän Mario Scalzo dann mit 2:1 nach Verlängerung in der Krefelder Yayla-Arena durch. Es folgten zwei Heimsiege gegen den in der Defensive personell gebeutelten Meister Regensburg (6:1) und die Selber Wölfe (3:1). Letzten Sonntag kopierte man mit dem 3:4 n.V. das Ergebnis der ersten Begegnung mit den Towerstars vom ersten Spieltag.
Die Eispiraten waren von Saisonbeginn an von Verletzungssorgen geplagt. Der Kader wurde nach den gleichzeitigen Ausfällen mehrerer Leistungsträger mit weiteren Spielern verstärkt. Ex-Husky Lois Spitzner hat sich dem Verein, zunächst befristet bis Dezember, angeschlossen. „Ich will mein Bestes geben, damit ich bis zum Ende der Saison bei den Eispiraten bleiben darf“. Der gebürtige Chemnitzer, der fünf Jahre das Trikot der Huskies trug, bildete zuletzt gemeinsam eine Sturmreihe mit Roman Zap und Lucas Böttcher. Zwei weitere Ex-Huskies gaben via Förderlizenz aus Bremerhaven ihr Debüt für die Sachsen. Rayan Bettahar verstärkt gemeinsam mit Mannschaftskollege Maxim Rausch die Crimmitschauer Defensive. In der Offensive kamen bereits die Pinguins-Stürmer Marat Khaidarov und Justin Büsing zu Einsätzen in der DEL2. Besonders an Büsing dürften sich die Eispiraten-Fans erfreut haben. Der 21-jährige Bremerhavener steuerte in fünf Einsätzen zwei Tore und drei Vorlagen bei. Auch in der DEL erzielte er unlängst seinen Premierentreffer. Mit Fabian Herrmann ist ein weiterer Stürmer für Crimmitschau spielberechtigt. Er absolvierte bisher allerdings noch kein Spiel für die Sachsen. Gleichzeitig stellen die Eispiraten mit Verteidiger Alexander Schmidt und den Stürmern Roman Zap, Till Michel und Lucas Böttcher vier Akteure für die IceFighters Leipzig in der Oberliga zur Verfügung. Mittlerweile hat sich das Lazarett in Crimmitschau gelichtet. Mit Dominik Walsh müssen die Eispiraten allerdings immer noch auf den routiniertesten Spieler des Kaders verzichten.
Auch auf der Torhüterposition gab es einen Neuzugang. Per Förderlizenz wurde Florian Mnich an die Eispiraten ausgeliehen. Er soll nach einer verpassten Saison sein Comeback geben. Nach einer Verletzung aus der Spielzeit 2022/2023 blieb der 24-jährige Goalie letztes Jahr ohne Einsatz und bestritt eine lange Reha in Mannheim. Das er bis dato noch nicht für Crimmitschau das Tor hütete, lag womöglich auch an den starken Leistungen von Christian Schneider. Er kassierte in den drei aufeinanderfolgenden Siegen gegen Krefeld, Regensburg und Selb jeweils nur einen Gegentreffer. Bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen Ravensburg am vergangenen Sonntag stand die etatmäßige Nummer 1, Oleg Shilin, wieder zwischen den Pfosten.
Der Tabellenzwölfte hat seinen treuen Anhängern mit den Auftritten der vergangenen beiden Wochen Hoffnung gegeben. „Fehler korrigieren, abstellen und über 60 Minuten das Eishockey spielen, dass sie spielen wollen“ – es hat größtenteils endlich wieder funktioniert. Gegen unsere sich kontinuierlich steigernden Huskies, die nach einer Neun-Punkte-Woche mit der zusätzlichen Motivation in die Partie gehen, den dürftigen Auftritt vom Hinspiel im „Sahn“ wettzumachen, wird es für die Eispiraten sicher eine schwere Aufgabe, den Auswärtssieg einzufahren.
