Das Testspiel beim südhessischen Erstligisten Löwen Frankfurt konnten die Kassel Huskies am Freitagabend nach einer überzeugenden Leistung mit 2:4 (0:0, 2:2, 0:2) für sich entscheiden.
In der mit über 4600 Zuschauern gut gefüllten Frankfurter Eissporthalle zeigten die Schlittenhunde einen beherzten Auftritt und erarbeiteten sich die beiden ersten Chancen der Partie durch Tomas Sykora (3.) und Samuel Dotter. Dann stand Huskies-Keeper Brandon Maxwell im Fokus, der mit zwei sehenswerten Paraden gegen Brace und Cramarosa nach einem Konter der Löwen zur Stelle war. Auch gegen Breitkreuz, nach sehenswertem Solo, war der Kasseler Zerberus auf dem Posten. Die spielerische Überlegenheit der mannschaftlich geschlossen auftretenden Huskies produzierte auch zwei Überzahlgelegenheiten. Zunächst musste der Ex-Husky Nathan Burns wegen Stockschlag auf der Strafbank Platz nehmen, Yannik Valenti per Direktabnahme und kurz darauf Max Faber mit einem Direktschuss hatten zwei große Gelegenheiten, die Huskies in Führung zu bringen. Das zweite Überzahlspiel ließen die Nordhessen ebenfalls ungenutzt. Die beste Chance hatte Alec Ahlroth, der aus dem hohen Slot Keeper Cannata prüfte. Eine eigene Unterzahl verteidigten die Jungs von Bo Subr erfolgreich. Zunächst musste McMillan in die Kühlbox. Nach einem Haken durch Sam Dotter mussten die Huskies kurzzeitig in doppelter Unterzahl agieren. Einmal mehr war es Brandon Maxwell der eine Großchance vereitelte. Mit vier Mann hatten die Schlittenhunde sogar eine große Kontergelegenheit. Darren Mieszkowski bediente den mitgeilten Carson McMillan der knapp an Cannata scheiterte. Mit einem 0:0 endete das erste Drittel, dass zwischen den beiden hessischen Teams keinen Klassenunterschied erkennen ließ.
Das zweite Drittel begann aus Huskies Sicht ähnlich schwungvoll. In der 24. Minute musste Rylan Schwartz in der Kühlbox Platz nehmen. Das Powerplay blieb ebenfalls ungenutzt. Direkt nach überstandener Überzahl trafen die Löwen zum ersten Mal ins Netz. Joseph Cramarossa ließ Gäste-Keeper Maxwell keine Chance (26.). Die Huskies zeigten sich davon gänzlich unbeeindruckt und drückten direkt wieder auf das Gaspedal. Unter dem Jubel der lautstarken Kasseler Fans war es Yannik Valenti, der im Gewühl vor dem Frankfurter Tor am schnellsten schaltete und den Puck über den Löwen-Goalie in die Maschen drosch (28.). Ein erneutes Überzahlspiel der Huskies blieb ungenutzt. In der 31. Minute bot sich den Kasselern eine erneute Powerplaygelegenheit. Wieder gelang es den Huskies schnell in die gewünschte Formation zu gelangen und Torabschlüsse zu produzieren. Aber Cannata war auf dem Posten. Direkt im Anschluss fanden sich die Huskies in numerischer Unterlegenheit wieder. Hans Detsch musste auf der Strafbank Platz nehmen. Die Löwen suchten schnelle Abschlüsse, scheiterten aber am ausgezeichnet aufgelegten Maxwell. Bei einem Distanzschuss von Verteidiger Lua Niehus war der Kasseler Keeper allerdings machtlos. Bei verdeckter Sicht hatte er keine Chance den Kracher von der blauen Linie zu parieren (36.). Und wieder hatten die Nordhessen eine direkte Antwort parat. Das Tor der Löwen war noch nicht verkündet, da klingelte es zum zweiten Mal im Frankfurter Kasten. Tomas Sykora verwertete eine sehenswerte Kombination über Carson McMillan und Louis Brune zum erneuten Ausgleich (37.). Kurz vor Drittelende zogen die Schlittenhunde erneut das Tempo an und setzten die Frankfurter Hintermannschaft unter Druck. Der von den zahlreich mitgereisten Kasseler Fans ersehnte Führungstreffer blieb zunächst aus.
Der Schlussabschnitt begann mit viel Laufarbeit der Huskies, die mit ihrem intensiven Forechecking ein effektives Aufbauspiel der Gastgeber unterdrückten. Der Einsatz zahlte sich aus, als abermals Yannik Valenti auf Zuspiel von Joel Lowry in der 45. Minute für die erste Führung der Blau-Weißen sorgte. Nach dem Führungstreffer behielt Kassel das Ruder in der Hand, verteidigte konsequent in der eigenen Zone und zeigte sich kontergefährlich. Die Pucks, die den Weg aufs Kasseler Gehäuse fanden, wurden von Maxwell gestoppt. Der Kasseler Goalie strahlte viel Ruhe aus und lieferte einen überzeugenden Auftritt.
Nach einer fragwürdigen Strafe gegen Frankfurt flogen die ersten Gummihühner auf das Frankfurter Eis. Und diesmal schlugen die Huskies aus der numerischen Überlegenheit Kapital. Alec Ahlroth netzte auf Zuspiel von Steven Seigo zur 4:2 Führung ein (52.). Anschließend gaben die Schlittenhunde den Frankfurtern kaum noch Räume und hielten die Löwen-Angreifer mit mannschaftlicher Geschlossenheit aus der gefährlichen Zone vor dem eigenen Tor. In der 53.Minute musste Markus Freis an alter Wirkungsstätte wegen unkorrekten Körperangriffs zwei Minuten in die Kühlbox und es wurde noch einmal gefährlich. Die Huskies zeigten über die gesamte Partie ein sehenswertes Penalty-Killing. Wenn es für die Löwen dann doch mal einen gefährlichen Abschluss gab, war Maxwell auf dem Posten, unter anderem gegen Cody Kunyk aus kürzester Distanz.
Knapp drei Minuten vor Spielende zogen die Löwen ihren Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, versäumten es aber, wirkliche Großchancen zu kreieren, die Huskies verteidigten die Führung mit Mann und Maus und gingen im prestigeträchtigen Hessenderby als Sieger vom Eis.