SCR gewinnt das Altmeisterduell

Nach der bitteren wie ärgerlichen Heimniederlage gegen Höchstadt hatten die Weiß-Blauen heute die beste Gelegenheit das ganze wieder zurechtzubiegen. Um es vorweg zu nehmen, die Mannschaft um Kapitän Thomas Schmid konnte sich vor etwa 400 mitgereisten Anhängern des SCR rehabilitieren und den EV Füssen mit 5:4 in der Verlängerung bezwingen. Und damit ist auch die Negativserie von fünf Niederlagen in Serie beendet.

 

Der SCR heute in seinen schönen Weihnachtstrikots gewandet, war zu Beginn die tonangebende Mannschaft. Alex Höller setzte das erste laute Ausrufezeichen auf Seiten der Garmischer nach 90 Sekunden mit einem krachenden Pfostentreffer. In Überzahl zielte dann Bair Gendunov besser und es stand 0:1.

 

Kaum war der Torjubel der mitgereisten SCR Fans verstummt, hatte Marc Zajic die große Chance um gleich noch einen Treffer nachzulegen. Es ging dann immer mehr hin und her. Füssens Farkas prüfte Mike Boehms Schoner auf die Standfestigkeit, der Test wurde bestanden und es blieb beim 0:1. Kurz vor Drittelende und kurz nach überstandener Unterzahl klingelte es dann doch im Tor von Mikey Boehm zum 1:1. Die perfekte Antwort hatte dann aber die Offensivcombo Gerg, Soudek und Dibelka parat. 4.6 Sekunden vor Drittelende stand Lubor Dibelka goldrichtig und die Weiß-Blauen konnten mit einer knappen 2:1 Führung in die Pause gehen.

 

In den Mittelabschnitt kamen eindeutig besser die Gastgeber. Kaum waren zwei Minuten im Mittelabschnitt gespielt und da überwand Füssens Zelenka Mike Boehm zum 2:2. Damit nicht genug, die Gastgeber schlugen nur 38 Sekunden später erneut zu. Das Spiel war gedreht und die Allgäuer mit 3:2 in Führung.

 

Die Werdenfelser suchten nach der passenden Antwort, weder Christoph Körner noch Robin Soudek konnten Hötzinger überwinden. Das machte dann Tobi Kircher besser, aus der Drehung hämmerte der Mittelstürmer die Scheibe ins Netz zum 3:3 Ausgleich. Eigentlich war es im Vorfeld fast schon absehbar, dass es Torreich werden könnte und das wurde es ja auch. Die Fehlerquote gerade in Defensivangelegenheiten konnte man auf beiden Seiten im oberen Bereich ansiedeln. Einen Fehler nutzten die Gastgeber, als sich die Defensivabteilung der Werdenfelser in der 33.Minute eine kollektive Pause gönnte, anders kann man die freie Schussbahn für Kryvorutskyy jedenfalls nicht erklären. 4:3.

 

Die Weiß-Blauen versuchten sich zu sammeln und Chancen zum erneuten Ausgleich wurden erarbeitet. Aber mehr als ein Pfostentreffer wollte vor der 2.Drittelpause nicht mehr rausspringen.

 

Im Schlussabschnitt füllten sich zunächst die Strafbänke, nach dem Gerangel kurz vor Pausensirene nahmen erstmal auf beiden Seiten drei Akteure in der Kühlbox platz. Der SCR konnte nun in Überzahl agieren. Lubor Dibelka bekam am langen Pfosten den Puck. Es klingelte, allerdings nur der Pfosten vom Füssener Gehäuse. Es wurde gallig und auf beiden Seiten stieg die Intensivität. Bei einem Check hinter dem Gehäuse von Mike Boehm war der Ellbogen von Robin Soudek zu hoch und touchierte den Helm seines Gegenspielers. Mit der fünfminütigen Strafzeit hielten nun die Gastgeber alle Trümpfe in der Hand. Die Weiß-Blauen verteidigten diese Unterzahlsituation ruhig und besonnen und es blieb beim knappen Rückstand. Das gute Penaltykilling setzte zusätzliche Kräfte frei und nach dem Powerbreak erhöhten die Mannen von Hunor Marton weiter den Druck. Luca Allavena passte scharf vors Füssener Tor, die Scheibe prallte ab und der junge Rosenheimer Förderlizenzspieler Andreas Schneider sagte danke mit 4:4 Ausgleichstreffer. Verdient!

 

Es ging und her, die Visiere waren nun komplett hochgeklappt. Marc Hofmann und Robin Soudek hatten es auf dem Schläger um das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. In der entscheidenden Phase des Spiels kassierte dann aber TJ Fergus eine diskussionswürdige Strafe und nun war Boehm wieder in den Fokus gerückt. Das Unterzahlspiel funktionierte und es ging beim Stand von 4:4 in die Overtime.

 

Die Werdenfelser mussten also in Unterzahl in die Verlängerung. Auch in dieser Strafe wurden nicht viele Schüsse aufs Tor zugelassen und der SCR hielt sich schadlos. Dann kam der nächste große Auftritt von der Combo Dibelka und Soudek. Wie gut die beiden seit Jahren harmonieren sah man in der spielentscheidenden Szene: Robin Soudek tankte sich auf der rechten Angriffsseite durch, sah Lubor Dibelka am langen Pfosten und der Mann mit der 57 netzte zum 4:5 Auswärtssieg ein.