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Nur eine Woche nach dem offiziellen Eröffnungsspiel gegen Herne und einem souveränen 6:1-Heimsieg steht das Sparkassen-Eiszelt am Freitag bereits vor dem nächsten Highlight – dem Spitzenspiel der Oberliga Nord, wenn die Hannover Scorpions als amtierender Meister und Tabellenführer zu Gast bei den zweitplatzierten Saale Bulls sein werden.
Nach drei Nord-Meisterschaften in den letzten vier Jahren, unterbrochen nur vom Titelgewinn der Bulls 2022, finden sich die Niedersachsen erneut in der Position der Gejagten wieder. In der Wedemark geht man die Mission Titelverteidigung mit einem Rückkehrer hinter der Bande an. Tobias Stolikowksi löste nach zwei Spielzeiten Kevin Gaudet ab, der seinerseits auf Stolikowski nach dessen erstem Engagement bei den Scorpions (2020-2022) folgte. Der 41-Jährige führte den Deutschen Meister von 2010 bereits 2020/21 ins Playoff-Finale und soll nun die unvollendete Geschichte zu einem krönenden Abschluss bringen.
Im Tor setzt man auf Kevin Reich, der direkt aus der PENNY DEL kommt und im Gegensatz zu seinem Vorgänger Jerry Kuhn zehn Jahre jünger ist. Die Verteidigung verstärkte man mit den langjährigen DEL2-Defendern Markus Eberhardt und Stephan Tramm, die ohnehin bereits prominent besetzte Offensive um Pascal Aquin, Allan McPherson, Justin Kirsch oder auch Dylan Wruck wurde um die Routiniers Brett Cameron und Jordan Knackstedtergänzt. Letztgenannter wechselte als drittbester Scorer der DEL2-Geschichte (435 Punkte aus 357 Partien in die Wedemark) und findet sich nach fünf Spielen in der Oberliga Nord aktuell mit zehn Zählern auf Rang drei der Scorerwertung. Hinter seinen Teamkollegen Brett Cameron (13) und Kapitän Dylan Wruck (14) – und vor Justin Kirsch, seines Zeichens achtbester DEL2-Scorer aller Zeiten (352 Punkte bei 411 Einsätzen), der mit acht Zählern aktuell den fünften Platz belegt.
Die Niedersachsen weisen zweifelsohne einen Kader auf, der seinesgleichen sucht und sicherlich der stärkste ist, der jemals in der Dritten Liga an den Start ging. Damit geht jedoch auch die enorme Erwartungshaltung einher, dass sich die vorhandene Qualität auch in zählbaren und deutlichen Ergebnissen abbildet. Dies gelang den Scorpions bislang jedoch nur gegen ersatzgeschwächte Rostocker (7:2) und in Herne (7:3). Gegen Leipzig verspielte man einen 4:0-Vorsprung und musste sich in Overtime geschlagen geben (5:6), ebenfalls erst in der Verlängerung entschied man die Partien gegen Essen (3:2) und Erfurt (5:4) für sich.
Gewiss, wer auf Platz eins steht, hat bislang vieles richtig gemacht, doch scheint den Niedersachsen die Dominanz der vergangenen Jahre (bisher) abhandengekommen zu sein. Die Saale Bulls hingegen können befreit aufspielen. Die neue Spielstätte ist fertig, die Premiere gegen Herne war die bislang beste Saisonleistung und man konnte die ersten drei Partien der Hauptrunde erfolgreich gestalten – an Selbstbewusstsein dürfte es der Mannschaft von Marko Raita nicht mangeln. Und vielleicht kommt genau in diesem Moment das Duell gegen den Top-Favoriten zu rechten Zeit?!
